Bericht vom Montag, 29.04.2024 von B. Stuppacher

BK 6 erzwingt Sieg im Finale, 1:0 Führung gegen Deutsch Wagram!

  
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BK 6ers 60  10  19  11  20 
UDW Deutsch Wagram 54  20  11  16 

Am Rande der Niederlage stehend, zünden die 6ers, angeführt von Dani Rabl, den Turbo Boost und zwingen Deutsch Wagram in letzter Sekunde in die Knie. Nach einem Fotofinish zeigt die Spielanzeige nach 40 Minuten 60:54 für den BK 6!

Sehr geehrte Damen und Herren und alle dazwischen und außerhalb; Sie glauben, die bisherigen Partien der 6ers waren spannend, dann schnallen Sie sich mal an. Auf eine mir bis jetzt bisher nicht verständliche Art und Weise drehen die 6ers eine verlorene Partie in der Schlussminute und ziehen gegen Deutsch Wagram mit 1:0 vor. Jedoch so wie immer, alles der Reihe nach.

Am Freitag die erste Hiobsbotschaft, Konstantin Kolonovics fällt krankheitsbedingt aus. Eine Stunde vor Tipp-Off der nächste vermeintliche Rückschlag. Auch Big Man Christopher Jakubowski muss aufgrund einer Erkrankung 1 Stunde vor Treffpunkt w.o. geben. Somit sind 20 % der 6ers Starting Five nicht verfügbar. Statt Kolonovics startet Vito Maier, statt Jakubowski Florian Heilmann. Zu einem ungewohnt späten Zeitpunkt (19:30 Uhr) startet dann offiziell das erste Finale der Niederösterreichischen Landesliga.

Und gleich vorn weg zu Beginn sieht es gar nicht gut aus für das Team aus der Babenbergerstadt. Deutsch Wagram spielt die 6ers offensiv komplett an die Wand. Bei den 6ers geht sehr wenig. Insofern braucht es nach 6 Minuten ein erstes Timeout, um den Rand der Gäste zu stoppen (4:16 nach 7 Minuten). Nach dem Timeout läuft es ein wenig besser. Vor allem Simon Heilmann kommt gut ins Spiel; Spoiler Alert, er wird an diesem Abend die beste Partie seiner noch jungen 6ers-Karriere abliefern. Jedoch, nach 10 Minuten verhaltene 6ers mit 10:20 im Rückstand.

In Viertel 2 ein ganz anderes Bild. Eben bereits genannter Simon Heilmann ist nicht zu stoppen. Er scort 8 Punkte innerhalb von Minuten. Das Schöne, viel aus dem Pick & Roll, immer aus dem Fluss der Offense. Der Spielverlauf des ersten Viertels ist plötzlich komplett auf den Kopf gestellt. Hatten die Alligators das Spiel bis dato diktiert, geht jetzt bei ihnen gar nichts. Nach And1 von Kapitän Christian Nagl gleichen die 6ers nach 18 Minuten erstmals zum 29:29 aus. Deutsch Wagram ist komplett abgemeldet. Jedoch, in den letzten 7 Possessions vor der Halbzeit können die Klosterneuburger aus der offensiven Schwäche der Gäste kein Kapital schlagen. Mit 29:31 geht in die Halbzeit.

Die Fans ahnen es schon, offensives Feuerwerk sieht anders aus. Der Spielrhythmus ist sehr einseitig - Lauf der Wagramer, nichts beim BK. Dann Lauf BK 6, Wagram abgemeldet. 

In Viertel 3 geht es in gleicher Tonart weiter. Beide Mannschaften spielen unglaubliche Defense. Jeder Korb ist hart erkämpft. Deutsch Wagram gewinnt jedoch erneut die Oberhand. Sie gehen nach 25 Minuten Spielzeit mit 33:40 in Führung. Nach 3 Punkten von Dani Rabl können die 6ers den offensiven Flow der Gäste etwas verlangsamen. Jedoch, die Alligators kontern sofort wieder und ziehen erneut auf 36:44 davon. Weitere Punkte von Dani Rabl haltet die 6ers noch irgendwie am Leben. Doch im Spielverlauf scheint sich Düsteres am Horizont des BK 6 zusammenzubrauen, 40:47 nach 30 Minuten. Ja, Sie lesen richtig, die beste Offense der Liga ist nicht einmal in der Nähe ihrer knapp 85 Punkte pro Spiel. Und es wird noch härter kommen. 

Viertel 4 starten unterirdisch für die Gastgeber. Die 6ers sind ratlos. Es will auch wirklich kein Wurf den Weg in den Korb finden. Deutsch Wagram dagegen scort und scort und scort. Nach 34 Minuten gehen sie mit 40:53 in Führung. Bei einem Low Scoring Game sind –13 ein fast nicht aufholbarer Rückstand. Die bis dato unglaubliche Stimmung der heimischen Fans in der Halle verstummt. Am Feiern sind nur mehr die Fans der Gäste.  

Einer gibt jedoch nicht auf, Kapitän Christian Nagl. Obwohl er bis zu diesem Zeitpunkt fast 30 Minuten gespielt hat, stemmt er sich mit seinen letzten Kraftreserven gegen die drohende Niederlage. Und dann passiert das Unfassbare, das Herz der 6ers beginnt langsam wieder zu schlagen. Erneut ist es Dani Rabl der seinen zweiten 3er in Folge erzielt. Wir gehen in Minute 36, 44:53 aus Sicht der Wagramer. Die Defense der 6ers macht die Zone zur Festung. Wiederholt läuft die Shot Clock der Gäste aus. Bis auf Point Guard Lukas Hofer zeigen die Alligators wiederholt Nerven im Abschluss. Viele Würfe verfehlen den Ring komplett, Bälle wandern ins Out. Und dann ist es wieder Dani Rabl der einen weiteren 3er versenkt und innerhalb von 2 Minuten steht das Happyland Kopf. Irgendwie kann man es nicht glauben, aber die Gäste aus Deutsch Wagram sind nur mehr ein Schein ihrer bis dahin so dominanten Form. Der Puls der 6ers schlägt nun immer schneller. Nur mehr 51:53, bei knapp 3 Minuten Spielzeit. Die Sensation liegt in der Luft. Schaffen die 6ers das Unmögliche und drehen die Partie noch? Gleich zum Puls der Heimischen explodiert die Stimmung. Auf den Sitzen hält es niemanden mehr. Und dann passiert es, Vinzenz Lendl scort, 53:53, die 6ers sind wieder dran. Timeout der Gäste. Nächste Offense der Gäste, erneut bärenstarke Defense der 6ers. Erneut ein Turnover der Deutsch Wagramer. Erstmals haben es die Klosterneuburger in der Hand, die Führung zu übernehmen. Neben Dani Rabl gehört der fiktive Spielball (die können wir leider nicht herschenken) Simon Heilmann. Er dominiert den letzten Spielabschnitt. Er ist es auch, der per Layup in Minute 39 die erste Führung bringt. Die Halle bebt. Bei 36 Sekunden zu spielen, haben die Deutsch Wagramer noch einmal die Chance zu kontern. Hofer, stärkster Mann des Abends, zieht über die Baseline, sehr viel Kontakt, der Wurf verfehlt, doch der Pfiff bleibt aus. Rebound Heilmann, Gschwind geht zum Korb und wird gefoult. Obwohl dem Routinier an diesem Abend bis dahin nicht viel gelungen ist, beide Freiwürfe finden ihr Ziel, 6ers +4. Noch ist alles möglich, doch die Wagramer scheitern erneut an dem defensiven Bollwerk der Klosterneuburger. Es folgt eine gefühlt ewig lange letzte Minute. Man sieht den 6ers nun auch schon langsam die intensiven letzten Minuten an. An der Freiwurflinie lässt man folglich gleich 3 Punkte liegen. Doch dann findet der Ball erneut Christoph Gschwind an der Freiwurflinie. Beide Freiwürfe finden den Boden des Netzes. Und dann war es wirklich passiert. Die Schlusssirene erklingt und, auch wenn man es nicht glauben kann, das Scoreboard zeigt 60:54, Sieg für den BK 6.

Durchschnaufen, was für eine unglaubliche Partie. Wo soll man anfangen, die 6ers gewinnen ein offensive Unpartie, die über lange Phasen schon nach einer sicheren Niederlage ausgesehen hatte. Man muss es ehrlich sagen, es ist ein Spiel, das Deutsch Wagram verloren hat. Wobei, möchte man Meister werden, muss man auch diese schwierige Partien gewinnen. Stärkster Mann war dieses Abends war Simon Heilmann, mit 16 Punkten, 17 Rebounds und 5 Steals . Dani Rabl (12 der 31 6ers Punkte in Halbzeit 2), hat den 6ers neues Leben eingehaucht, zusätzlich hat er Lukas Hofer gefühlt jede Minute besser unter Kontrolle gehabt. Jedoch, das Herz der 6ers ist Christian Nagl. Er war wohl der einzige Mann am Feld, der die Partie in keiner Minute aufgeben wollte und das war wohl am Ende auch der Unterschied. Das zeigt sich auch in der Statistik, in welcher 10 Punkte, 13 Rebounds, 2 Steals und 2 Assists sowie 7 gezogene plus Fouls für ihn zu Buche stehen. 

Am Ende des Tages, die 6ers haben sich den Sieg erkämpft, wobei Deutsch Wagram die Partie eben auch ein wenig verloren hat. Klar ist, man hat die starken Leistungen der Deutsch Wagramer gegen Baden auch heute in Klosterneuburg gesehen. Das Team nützt jeden Fehler aus. Auch wenn es offensiv teilweise schwer zum Ansehen war, die gut gefühlte Tribüne (Danke, ihr unglaublichen 6ers Fans) hat eine großartige Basketballpartie gesehen. Kommenden Sonntag (05.05.2024) 18:00 Uhr steht Spiel 2 in Deutsch Wagram an. Erneut wird es eine ganz schwere Kiste für den BK 6. Man darf gespannt sein.  

BK 6: Heilmann S. 16 (17 Rebounds, 5 Steals), Rabl 12, Lendl V. 11, Nagl 10, (12 Rebounds), Gschwind 6 (6 von 6 Freiwürfen), Heilmann F. 5, Lendl C., Mafi, Steinbach, Meier, Maurer
Deutsch Wagram Alligators: Hofer 22, Vollmann 11, Kabacs 10, Laurencik 7, Raymann 4



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