Bericht vom Mittwoch, 17.04.2024 von B. Stuppacher

Ein Satz mit X, das war wohl nix - 6ers scheitern in Gmünd


Nach einem Feuerwerk von Downtown in Spiel 1 plagen sich die Babenberger über vier Viertel in Spiel 2 auswärts gegen Gmünd. Am Ende des Tages kommt man über ein 68:80 nicht hinaus. Kommenden Sonntag (21.04.2024, 17:00 Uhr) steht insofern im Happyland das letzte und entscheidende Spiel der Halbfinalserie an.

Sehr geehrte Damen und Herren und alle dazwischen und außerhalb; warum verliert der BK 6 auswärts gegen Gmünd, wie viele Game of Thrones Referenzen kann der Autor in diesem Spielbericht unterbringen und wann haben Sie das letzte Mal „schwappen“ in einem Basketballkontext gelesen? Dieses und viel mehr erfahren Sie in den nächsten Zeilen.
Nach einer Machtdemonstration von Downtown war die erste Partie der Halbfinalserie vergangene Woche keine wirklich enge Kiste gewesen. Umso mehr hätten die Recken aus Klosterneuburg auf der Hut sein sollen. Wie angekündigt, sollte Spiel 2 die schwierigste Partie der Saison für die Babenberger werden. Wie erwartet, die Halle war zum Bersten voll, die Gastgeber bis zur Hutschnur und darüber hinaus motiviert. Somit der Sieger dieser Partie, sollte die Mannschaft sein, die den Sieg mehr und wirklich wollte. Spoileralert, es war nicht der BK 6.

Mit viel Herz, einem klaren Spielpan und deutlich mehr Treffsicherheit starteten die Gastgeber aus dem Waldviertel erneut energischer und besser in die Partie als die Klosterneuburger. Der Spielverlauf erinnert dabei stark an „Täglich grüßt das Murmeltier“. Der UBBC zieht davon, die 6ers kämpfen sich zurück, der UBBC zieht wieder voran, die 6ers gleichen erneut aus. Auch wenn der Score dabei den Anschein macht, als ob das Spiel lange offen ist, der Schein trügt. Während die 6ers in erster Linie aus immer schwieriger werdenden Einzelaktionen punkten, scoren die Gastgeber deutlich einfacher. Davon zeugen mehr als 14 unbedrängte Offensivrebounds der Heimmannschaft, die zu einer Vielzahl an unbedrängten 1:0 Layups führen. Zusätzlich kommen wiederholt offene Treffer von Downtown hinzu, die man dem Gegner einfach nicht glauben möchte. Nach 10 Minuten ist die Klosterneuburger Basketball-Welt jedoch noch heil, 25:28 aus Sicht von BK 6.

Zu diesem Zeitpunkt ist klar, die Gmünder wollen die Partie mehr, während der BK seiner Betriebstemperatur noch nachläuft. In Viertel 2 erste Anzeichen von Leben beim Serienmeister aus Klosterneuburg. Nach Gschwind-3er steht es 32:30 für die Babenberger. Danach geht es weiter munter Hin und Her. So wirklich in die Partie kommt man nicht, jedoch nach 28(!) zugelassenen Punkten im ersten Viertel bekommt man die Hausherren aus Gmünd zumindest defensiv besser in den Griff. Hierbei sind es erneut Mair, Valentiny und Vartecky, die wie bereits in der letzten Heimpartie die Gmünder Offensive leiten. Hinzu kommt am Offensivrebound erstmalig auch der Big Man Cais (12 Punkte). Die 6ers zeigen im Gegenzug eine sehr durchwachsene Leistung. Für jede gute Defensive kommt ein verschlafener Offensivrebound oder eine einfache zweite Chance dazu. Beim Stand von 38:38 (nach 6 Minuten im zweiten Viertel) reißt den 6ers erstmals komplett der Faden. Diesen nutzen die Gastgeber eiskalt aus und gehen mit einer 5-Punkte-Führung in die Halbzeit (42:47).

In Halbzeit 2 folgt ein sich wiederholendes Bild. Die Gastgeber starten wie aus der Pistole geschossen, 2 Mal Inside über Cais, dann Vartecky und Mair, keine passende Antwort der Klosterneuburger. Somit weiß der BK 6 nicht, wie ihm geschieht. Jedoch, so wie der Norden, das Scoreboard vergisst nicht, denn plötzlich steht es 43:55 für die Gastgeber, Timeout BK 6. Es folgt die stärkste Phase der Klosterneuburger. Aus dem Dornröschenschlaf erwacht, sorgen Kolonovics, Jakubowski und Vinzenz Lendl für den ersten und einzigen Run der 6ers an diesem Abend. Nach 3er von letzterem steht es 57:61, das Pendel des viel zitierten Momentums schwappt klar auf die Seite der Gäste aus der Babenbergerstadt, mit 58:62 geht es in das letzte Viertel.

Nach einem Jumpshot von Vinzenz Lendl steht es 62:64, das Comeback der 6ers scheint mit Beginn des vierten Viertels zum Greifen nah. Die Gmünder, angeführt von Floor General Mair, lassen sich vom Run der 6ers jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Aus dem Konzept bringen lassen sich dagegen  die 6ers, die fulminante Aufholjagd wird durch ein unnötiges technisches Foul gestoppt. Das wird vor allem dadurch deutlich, dass man nach diesem beim Stand von 66:69 und fünf Minuten Restspielzeit nur mehr 2 Punkte scoren wird. Bei einem Endstand von 68:80 ergibt das einen 2:11 Run für die Hausherren.

Der Sieg geht mehr als verdient an die Gmünder. Sie wollten es mehr, haben mit mehr Herz und smarter gespielt. Der BK 6 hat offensiv mehr Strandbad-Basketball als Landesligabasketball gespielt. Davon zeugen mickrige 8 Assists bei 20(!) Ballverlusten. Hinzu kommen ernüchternde 22 % von Downtown, schwache 38 % aus dem Feld und unterirdische 52 % vom Freiwurf. In Spiel 1 hatte Gmünd nach 40 Minuten 56 Punkte erzielt; in Spiel 2 hatten sie diesen Stand nach bereits knapp 20 Minuten erreicht. Hier kommt auch der einzige Lichtblick für die Babenberger ins Spiel. Bei -12 Endergebnis lassen sich somit viele Punkte finden, bei denen man schnell für Verbesserung sorgen könnte. Jedoch in einem Spiel 3 ist alles möglich, das kann gut und schlecht sein. Klarheit dazu bekommen wir kommenden Sonntag um 17:00 Uhr im FZZ Happyland.

BK 6: Kolonovics 16, Jakubowski 15 (16 Rebounds, 11+ Fouls), Lendl V. 10 (4 Assists), Heilmann F. 7, Gschwind 5, Nagl 4, Rabl, Mafi je 3, Heilmann S., Meier je 2, Maurer 1, Steinbach

UBBC Gmünd: Vartecky 24, Valentiny 18, Mair 13, Cais 12, Traxler 4, Graf 3, Röck, Staud, Fraberger je 2,     

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