Bericht vom Samstag, 13.01.2024 von Georg Rütgen

SL WU14: Herzoginnen - Siegerinnen der Herzen!

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Basket Duchess WU14 34  12 
UBI Graz 50  16  14  12 

Es war ein eiskalter Samstagnachmittag. Der nassfeuchte Wind blies direkt ins Gnack. Schnell vom Happylandparkplatz ins Duchesscastle. Neun WU14 Duchess gegen neun WU14 Grazerinnen. Ein brisantes Duell bahnte sich an. Der Tabellensiebente aus Klosterneuburg empfing den Tabellenersten aus Graz. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit. Doch die Rechnung sollte man nicht ohne dem Heimvorteil machen, der die Nachwuchsbabenbergerinnen bis in die Zehenspitzen motiviert; - mit all den fanatischen Fans, die das Duchesscastle in einen Hexenkessel verwandeln und meist mit den Spielerinnen in engen Verwandtschaftsbeziehungen stehen.

Kurz vor Spielbeginn die Hiobsbotschaften. Totalausfall der lockigsten Familie Klosterneuburgs. Alma Müller fiel bereits während des Aufwärmens mit starken Knieschmerzen aus. Ihr Vater David folgte dem Ruf des Schreibertischs und hinterließ dadurch im Fansektor ein großes Loch. Dennoch fühlten alle das Leitmotiv von Bob dem Baumeister: “Ja wir schaffen das“.
Die Mädchen starteten mit Amalia, Charly, Vali, Anna und Luisa und es sollte eine Weile dauern, bis eine der Mannschaften einmal anschrieb. Erst nach mehr als zwei Minuten scorten die Grazerinnen in einer etwas hektischen und defensiv-geprägten Anfangsphase. Die Duchess mussten noch länger warten und punkteten erst knapp drei Minuten vor Ende des ersten Viertels hochverdient durch Amalia. Dann war der Bann gebrochen und Klosterneuburg stellte von 0:12 auf 6:16.

Von nun an war das Spiel ausgeglichen. Die Duchess stellten sich immer besser auf die aggressive Full Court Defense der Steirerinnen ein und Bälle wurden nicht leichtfertig verschenkt. Ein wenig Pech im Abschluss und einige Turnovers führten dazu, dass die jungen Herzoginnen der Babenbergerstadtgemeinde nicht näher an die Kürbiskernölfürstinnen aus der Hauptstadt der steirischen Mark herankamen. Besonders positiv fiel Helene auf, die sowohl offensiv glänzte, als auch defensiv den Kampf annahm. So ging es mit 18:30 in die Pause.

Coach Verena Bachler schickte dieselben Starterinnen wie zu Beginn ins Rennen und es sollte wieder über zwei Minuten dauern, bis die spiellustigen und sympathischen Grazerinnen die ersten Punkte kreierten. In diesem Abschnitt fiel auf, dass nur 12 Punkte zugelassen wurden. Besonders positiv muss hier Kapitänin „Erzherzogin“ Charly hervorgehoben werden. Ihre Präsenz am Platz und ihr Kampfgeist wird in der Stadt mit dem stolzen Autokennzeichen „KG“ noch für viel Freude sorgen. Der Spielstand war für den Schlussabschnitt mit 26:42 schier aussichtslos.        

Auf einmal war da viel Selbstbewusstsein. Die Ladies aus dem herzöglichen Speckgürtel kämpften sich ins Spiel, scorten und kamen bis auf 10 Punkte heran. Die Grazer Trainerin nahm knapp vier Minuten vor Ende des Viertels zum ersten Mal gezwungenermaßen ein Timeout. Ein selbstgefälliges Raunen ging durch den Fansektor und Hoffnung keimte auf. Coach Verena Bachler und ihr Assistant Coach Markus Lechner motivierten die Mädels großartig und für die WU14 Ultras lag ganz, mini, kurz, utopisch und durch die rosarote Brille der familiären Befangenheit betrachtet die Sensation in der Luft. Die kam aber nimmer. Endstand 34:50.

Ein beherzter Kampf, viele ausgezeichnete Spielzüge, sehr gutes Coaching und überdurchschnittlich gutaussehende Fans werden in Erinnerung bleiben. Zu beachten gilt, dass auf zehn Grazer Buschenschänke ein Heuriger in Kloburg fällt. In Anbetracht der Tatsache, dass Graz als zweitgrößte Stadt Österreichs und Basketballmekka des Damennachwuchs, mit Uhrturm und Murinsel, mehr als zehnmal so viele Einwohner hat wie unsere babenbergerische, elitäre Heimat, ist das Spielergebnis verhältnismäßig zu verstehen. Bevölkerungsrelativ stünde ein Nettoergebnis von 340 zu 50 zu Buche. So gesehen eh wieder ein klarer Sieg.

Für die Basket Duchess WU14: Kreuzhuber 10, Eminger 8, Dorner 8, Wanner 6, Rütgen 2, Penalver, Lang, Eckel



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