DUCHESS

Die Herzogenburgerinnen haben sich mit zwei amerikanischen Spielerinnen für diese Saison verstärkt. Von Aredondo sah man in diesem Spiel nur, dass sie sich im ersten Angriff von "Basketball Omi" Vicky Prudnikova blockieren liess. Von Humphries hingegen wird in diesem Bericht noch öfter die Rede sein, eine Spielerin wie sie hat man in Österreich noch nicht gesehen.

Spielverlauf: Für die Duchess liefen Minarz, Plank, Prudnikova, Podoschek und Röth aufs Feld. Doch schon bald wurde zügig durchgewechselt, um die lange Bank der Klosterneuburginnen so richtig zum Tragen zu bringen. Anfangs schoss man sich auf beiden Seiten von der 3 Punkte Linie warm, für die Duchess Plank und Minarz, bei den Herzogenburgerinnen war es nur Humphries die spielte … und traf. Wieselflink trennte sie auch Podoschek und Roch je zwei Mal vom Ball und netzte unbedrängt ein. Wenn sie keine Fast Braks lief, dann scorte sie aus der Distanz oder drang mit unglaublicher Leichtigkeit in die Zone der Duchess ein und schloss dort zumeist erfolgreich ab. Man kann gar nicht sagen, dass Humphries schlecht verteidigt war, sie ist halt für die Spielstärke der heimischen Meisterschaft mindestens eine Nummer zu groß. Nach der Reihe wurde sie von Podoschek, Bachler und Hampel verteidigt, alle drei ließ sie unbekümmert stehen und scorte immer wieder. Nach dem ersten Viertel führte Herzogenburg mit 20:30.

Auch im zweiten Viertel vorerst Humphries Festspiele, die Traisenstädterinnen zogen auf 23:41 davon. Dann allerdings starteten die Duchess ein unglaubliche Aufholjagd, legten einen 15:0 Run hin und kamen bis zur Pause auf 38:41 heran. Man dachte schon die Herzogenburgerinnen seien mit ihrem Latein am Ende, weil vor allem Humphries sich jetzt vornehm zurück hielt. Auf Seiten der Duchess spielte vor allem Sarah Schicher ausgezeichnet, immer wieder bekam die erst 17jährige den Ball in der Zone zugespielt und sie traf. Gleiches ist von Verena Bachler zu berichten, die einige schöne Weitwürfe zeigte und ambitioniert, wenn auch nicht immer erfolgreich, gegen Humphries spielte. 38:41 der Pausenstand, das Spiel war wieder offen.

Gleich nach Wiederbeginn holten sich die Duchess die Führung wieder zurück 51:47, bevor die Herzogenburgerinnen wieder zusetzen konnten. Sie zogen nun ihrerseits mit 6 Punkten weg und in diesem immer spannenden Spiel glichen die Duchess wieder aus. Man fragte sich, wer in der Crunch Time den längeren Atem haben würde, denn das Spiel schien bis zum Schluß eng zu bleiben. 58:57

Herzogenburg kann im Schlußviertel doch noch zusetzen, sie ziehen angeführt von der großartigen und keineswegs nachlassenden Humphries auf 63:70 weg. In dieser Phase des Spiels hat man den Eindruck, als wollte keine der Duchess Spielerinnen die Verantwortung eines Wurfes auf sich nehmen, der Ball landete dann zumeist in den Händen von Vicky Prudnikova, die auch ein oder zweimal erfolgreich abschloß, aber das reichte eben nicht. Nach einer Auszeit kamen die Duchess noch einmal auf drei Punkte heran (67:70), dann ein blockierter Wurf von der immer verbissener kämpfenden Prudnikova an - natürlich - Humphries … doch ein Schiri sah in diesem Meisterwerk der Verteidigungskunst einen Regelverstoß und pfiff, zur Verwunderung der Duchess Fans, ein Foul. Die kleine Amerikanerin netzte die Freiwürfe ohne Probleme ein, und das Spiel war somit gelaufen. Endstand 76:86.

Kommentare: Assistant Coach Lechner: "Den Unterschied hat heute eindeutig der kleine weibliche Jordan gemacht."
Trainerin Hainal Szilagiy: "Toller Einsatz meiner Mädels. Ich bin sehr stolz auf sie."
Irene Minarz: "Wir haben auch heute, so wie in den vergangenen Spielen noch einiges ausprobiert, manches hat funktioniert, manches weniger. Aber wir kommen langsam an die Leistung heran, die wir uns vorstellen."

Duchess: Plank 22, Minarz 14, Prudnikova 10, Podoschek 9, Bachler 8, Hampel 7, Schicher 6
Herzogenburg: Humphries 55, E. Szöke 12, Orekhova 8, Aredondo 5, G. Szöke 4, Riel 2