Bericht vom Dienstag, 30.10.2007 von A. Filippovits

Von einem Pflichtsieg und einer schallenden Ohrfeige. Die Doppelrunde in der Nachbetrachtung.


Die Dukes siegten am Freitag und setzten sich zwischenzeitlich an die dritte Stelle in der Tabelle, hinter Fürstenfeld und gleich auf mit Kapfenberg. Nach der deftigen Niederlage in Wels finden sie sich nun auf Rang 7 wieder. Lange muss man in den Annalen der Dukes zurückblättern um eine ähnliche Klatsche zu finden. In den letzten 4 Jahren ließen sie sich nur einmal derart demütigen: Am 14.11.2005 mit 101:60 gegen Oberwart.

Zuerst das Positive: die Dukes gewannen gegen die Clubs letztlich sicher. Nach einer misslungenen ersten Halbzeit brauchten sie nur ein Furioso von 5 Minuten um die Zuschauer von den Sitzen zu reißen und die Clubs zu erledigen. Was in dieser Partie allerdings schon auffiel war die eher matte Darbietung der Dukes in der Defense.

Die Sorgenfalten wurden in dieser Hinsicht in der Wels-Begegnung nur noch tiefer. Wobei die Dukes gar nicht so übel in das Treffen gegen die Oberösterreichern starteten, in der ersten Halbzeit konnten sie den Kraftwerklern halbwegs Paroli bieten, dass ein gewisser Unterschied in der Spielstärke der beiden Teams besteht, war natürlich klar. Manche rechneten sich zwar Chancen gegen die Oberösterreicher aus, diese Optimisten wurden aber leider enttäuscht. Die Welser präsentierten sich in einer tollen körperlichen Verfassung, vor allem der Center der Kraftwerkler Anderson war in der Defense ein schier unüberwindbarer Gegner. Er blockierte hintereinander Watson, Diwald und am Ende noch Gartner. Bei solchen „Herren“ innerhalb der Zone (Anderson, Palmer, Prince) wird der Abschluss schon reichlich schwer. Grosses Zittern innerhalb der Zone also, wenn man punkten soll und Anderssons Atem im Nacken spürt. Aber 6 von 17 aus der Nahdistanz ist trotzdem ein hartes Stück.
Wenn wir schon bei der Offense sind, wollen wir gleich weiter niederschreiben, was denn der Unterschied zwischen Wels und Klosterneuburg an diesem in negativer Hinsicht so denkwürdigen Abend ausmachte. Da hätten wir einmal gezählte und bejammerte 21 Turnover, nicht nur von den Guards, die sich einige Male im Spielaufbau den Ball aus der Hand nehmen ließen, sondern auch kurz nach dem scheinbar schon gesicherten Rebound. Ein leichter Tupfer auf den Ball, womöglich auch mit Foul, aber das zählte an diesem Abend auch nicht viel, und schon sprang das Spielgerät munter in die Hände der Kraftwerkler. Was das Teamplay anbelangte, so sah man im ganzen Spiel eine einzige gezielte Aktion (Hamidovic auf Martin, der lange brauchte um den Ball unter Kontrolle zu bringen und dann gefoult wurde). Das Schema war bei fast jeden Angriff das gleiche, Ballbesitz eines Spielers, Einzelaktion. Versuchte man es einmal mit einem Pass in die Mitte, so landete der zumeist beim Gegner oder im Out. Es mag sein dass die Dukes von der eisenharten Verteidigung der Welser überrascht waren, aber so planlos wie an diesem Sonntag hat man sie selten gesehen.

Schlimm auch die Rebound Arbeit unserer Jungs. Letztes Jahr noch die Domäne von Spann und Martin, werden die beiden in dieser Hinsicht von Spiel zu Spiel lahmer. Martin mit 5 nicht begeisternd (dabei nur 2 Punkte, aber gegen die Spitzen-Center der Liga ist er zumeist ratlos), Spann fasste nur einen einzigen Ball vom Brett, ihm gelangen nur 4 Punkte. So schwer kann das Holen des Rebounds aber nicht gewesen sein, denn in dieser Statistik führen auf Seiten der Dukes Nagler mit 6 und Diwald mit 7. Man sagt, dass der Rebound stark mit der Wachheit der Akteure, ihrem Willen und vor allem der Konzentration zusammenhängt. Davon ist bei unseren Innenspielern zur Zeit wenig zu bemerken.

Zur Verteidigung nur drei Worte: Unbeweglich, langsam und unkonzentriert. Die Welser trafen in der ersten Halbzeit wenig, dann allerdings, vor allem gegen die Zone, warfen sie sich im dritten Drittel so richtig warm (27:14), ohne dass die Dukes Gegenwehr zeigten. In dieser Phase foulten sie nicht einmal, weil sie stets zu langsam waren den Ballführenden rechtzeitig zu attackieren.

Lichtblicke? Ja, Andi Diwald, der einzige der dagegen hielt und sich nicht mutlos zeigte. Er scorte immerhin 14 Punkte. Wenn die anderen so gefightet hätten wie er, dann hätte ich in dieser viel zu langen Abhandlung mit den Spielern auch nicht so hart ins Gericht gehen müssen, denn gern tut man es ja nicht.

Aber am Donnerstag gegen Oberwart wird sicher alles besser ...

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