Bericht vom Sonntag, 28.04.2019 von M. Hopp

MU16 BasketDukes scheiden nach unglaublichen Spiel im ÖMS Viertelfinale aus

 Q1  Q2  Q3  Q4 OT1 OT2
UBSC Graz 102  14  18  26  20  11  13 
Basket Dukes MU16 99  16  18  21  21  11  12 

In einem wahren Basketballkrimi muss sich die MU16 dem UBSC Graz nach zweifacher Verlängerung im ÖMS Viertelfinale geschlagen geben

Im Rückspiel des ÖMS-Viertelfinale reisten die Dukes mit einem 2-Punkte Polster nach Graz (56:54 im Hinspiel). Oder um es in basketballerischen Fachjargon auszudrücken - einem Hauch von Nichts!

Die Grazer können in diesem Spiel auf ihre volle Bank zurückgreifen, bei den Dukes fehlen nach wie vor Lendl & Terglav.

Schon im Hinspiel zeigten beide Teams Intensität und Fighting Spirit der Extraklasse! Doch was die vollbesetzte Unionhalle an diesem Tag erleben würde, konnte anfangs noch niemanden wissen.

Die Babenberger starten exzellent in das Spiel und können frühzeitig eine 16:4 Führung erspielen. Danach erholen sich die Grazer von diesem anfänglichen Schock und kommen Punkt um Punkt heran, auch weil die Dukes (Vorsicht: Wiederholungsgefahr!) etliche Punkte an der Freiwurflinie liegen lassen (FT Q1: 4/14). Ähnlich zum Hinspiel bleibt es überwiegend eine ende Partie, in der beide Teams um jeden Zentimeter fighten. Schon frühzeitig ist zu erkennen, dass es, ähnlich wie im ersten Viertelfinale, sehr knapp werden würde. Leider haben die Dukes bereits frühzeitig mit diversen Foulproblemen zu kämpfen. Sowohl Neo Bodenstein als Dani Rabl sind nach Halbzeit 1 mit jeweils 4 Fouls belastet und müssen fortan "gehemmt" am Spielgeschehen teilnehmen. Die Grazer schaffen es immer wieder ihre Playmaker unter dem Korb in Szene zu setzen und kaufen den Dukes unter den Brettern ein wenig den Schneid ab. Die Dukes haben allerdings immer wieder eine Antwort parat und so gehen die Klosterneuburger mit einer 2-Punkte Führung in die Pause (32:34).

Nach einer längeren Cool-Off Phase geht es in die zweite Halbzeit. Der UBSC startet wie von der Tarantel gestochen und eröffnet das dritte Viertel mit einem 7:0 Run. Doch die Dukes lassen sich nicht abschütteln und halten ihrerseits dagegen. Der zuvor erwähnte Dani Rabl darf wieder ran, scort per And 1 und Dreipunkter bevor er sich nach einem, zumindest diskussionswürdigen, Call mit seinem fünften Foul äußerst frühzeitig duschen gehen darf. Neo Bodenstein spielt danach den Rächer und lässt mit zwei Dreipunktern en suite die Dukes-Herzen kurzfristig höher schlagen (46:51) ehe die Grazer 10 Punkte in Folge erzielen. Es bleibt ein Krimi. 58:55 aus Sicht der Grazer nach 30 Minuten.

Es bleibt spannend und ein wahres Wechselbad der Gefühle. Ab Minute 32 wechselt die Führung bzw. die Ausgangslage für das Weiterkommen mit fast jedem Angriff. Es ist ein klassischer Nailbiter, bei dem kein Auge trocken bleibt. Zwei Minuten vor Schluss sieht Graz schon wie der sichere Sieger aus (76:68), ehe die Babenberger noch eine letzte Angriffswelle starten und nach einem MONSTER-Dreipunkter von Nico Höllerl auf 76:75 stellen. Die Juniors scoren im nächsten Angriff und stellen spielübergreifend auf +1 eher Josh Schönbäck einen von zwei Freiwürfen zum 78:76 trifft. Die Grazer wirken nervös und können ihren Angriff nicht verwerten, eher Schönbäck wieder an die Freiwurflinie darf: 0/2 - nächster Versuch! Abermals gelingt den Grazern nichts und dieses Mal darf Leo Koll an die Linie: 0/2. Die letzten Sekunden enden hektisch, aber ohne weitere Punkte. 78:76 ---> OVERTIME

Die ganze Halle steht auf Zehenspitzen! Eine tolle Leistung wird mit einer Zugabe belohnt, die die Spieler vor körperliche Probleme stellt. Etliche Spieler der Grazer haben es nun mit Krämpfen zu tun, auch bei den Klosterneuburgern pfeift man aus den letzten Löchern. Jammern hilft nichts, weiter geht's! Abermals erkämpfen sich die Grazer ein leichtes Polster, wieder willen sich die Dukes zurück. Leider lässt man abermals zahlreiche Punkte an der Freiwurflinie liegen (8 Fehlwürfe in OT 1). Einen kurzen Aufreger gibt es dann noch, als Nico Höllerl für vermeintliches Flopping mit einem technischen Foul belegt wird. Verständlicherweise ist man auf Seiten der Dukes, nicht ganz zu Unrecht, irritiert und eine bis dato schon hitzige Partie, erhält ein weiteres Highlight. Die Dukes schütteln auch diese Sequenz ab. Kurz vor Ende der Verlängerung gelingt es dem "Rückkehrer", Elias Haizinger, eine Lücke in der Grazer Abwehr zu finden und erzielt per Korbleger das 89:87 --> OVERTIME #2

Zu Beginn der zweiten Verlängerung holen die Grazer nochmals alle letzten Kraftreserven heraus und Feuern aus allen Rohren. Die Dukes wirken jetzt platt und k.o. Nach einem Dreipunkter von Schönbäck zum zwischenzetilcihen 95:92 holen die Grazer zum großen Finishing Move aus und ziehen mit 101:92 bei nicht einmal zwei Minuten Spielzeit davon. Timeout. Mobilisieren. Hoffen. Nach einer eher wilden Sequenz landet der Ball bei Leo Koll am Top of the Key. Dreipunkter. 101:95. Die Grazer können den Ball nicht kontrollieren und Elias Haizinger scort per Jumper zum 101:97. Abermals zeigen die Grazer Nerven, können aber per Freiwurf zum 102:97 aufstocken. Wieder gelingt es Elias Hainzinger zu scoren. Die letzten Sekunden laufen. Graz versucht den Ball zu halten. Doch plötzlich der Ballverlust. Die Dukes mit einer nicht mehr für möglich geglaubten Chance zum Gegenangriff. Wurfversuch - Rebound - Wurfversuch - Rebound - Wurfversuch....ab dann ist die Zeit zu Ende. Graz gewinnt das Spiel mit 102:99 und steigt mit einem Gesamtscore von 156:155 ins Final Four auf. Auf beiden Seiten fließen Tränen - die einen aus Freude, die anderen vor Enttäuschung. Ein irrsinniges Basketballspiel mit einem hochspannenden Finish. Schade, dass es in diesem Duell einen Verlierer geben musste. Beide Teams zeigten Herz, Kampf & Charakter! Beide Teams auf Championship Level

Coach Matej Hopp: Ich bin sprachlos! Das ist wahrlich ein bitteres Ende für uns. Die Jungs haben ALLES gegeben und großartig gekämpft. Ein Basketballspiel, dass eigentlich alles geboten hat, was der Sport hergibt. Leidenschaft, Wille, und phasenweise richtig, richtig guten Sport. Aus unserer Sicht muss man die miserable Freiwurfquote (24/57) als Schuldigen fest machen. Das war eindeutig unser Neckbreaker. Gratulation an den UBSC Graz. Es waren zwei umkämpfte aber sehr faire Spiele und sie stehen glücklich, aber sicherlich nicht unverdient im Final Four.

Für die BasketDukes: Schönbäck 34, Höllerl 25, Bodenstein 15, Haizinger 10, Koll 7, Rabl 5, Wallisch 3, Meier; Alafriz, Prehsler, Vujisic



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