Bericht vom Montag, 28.01.2019 von F. Vetter

Cup-Semifinale: Echt schade - So lief das Cup-Derby-Drama

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Twin City Basket 71  31 
BK 6ers 62  34 

Im Niederösterreichischen Cup-Semifinale können die Jungspritzer von der Spielgemeinschaft Kosterneuburg/Korneuburg gegen die BK 6ers gewinnen.

Die United Nations, das ist dieser große Verein, der sich darum kümmert, dass sich diese Welt noch nicht mit Atomraketen kaputt geschossen hat, die UN also hat eine neue Studie veröffentlicht, der zufolge wir noch 12 Jahre Zeit haben, den Planeten zu retten. Danach ist das Sterben der Umwelt irreversibel.

Wer den Klimawandel für eine linkes Hirngespinst hält, bitte ab hier nicht mehr weiterlesen.

12 Jahre, das ist ein relativ kurzer Zeitraum. Wenn man es zum Beispiel mit der Dauer der Zersetzung einer Plastikflasche vergleicht. Da kann man länger auf die Uhr schauen. Genauer gesagt 450 Jahre. Überhaupt Plastik. Ein generelles Verbot liegt in den Polit-Schubladen in Brüssel. In der EU soll schon bald beim Liebesspiel eine neue Verordnung gelten: Kondome müssen wiederverwendbar und aus organischen Materialien sein. Das heißt: Jute statt Plastik! Der Vatikan begrüßt die Regelung ausdrücklich.

Manche Probleme lassen sich so leicht lösen. Andere freilich nicht. Weder in 12 noch in 450 Jahren. Die 6ers werden nicht jünger. Das ist irreversibel. Außer jemand schafft es, sich im Kühlfach des Supermarktes seiner Wahl zu verstecken und sich Jahre später auftauen zu lassen (wie etwa Grandpa Simpsons langbärtiger Altersheimmitbewohner Jasper Beardly im Quick-E-Mart). Aber die 6ers drehen laufend am Rad der Zeit, wehren sich gegen die Gesetze der Natur. Gegen das Unerbittliche. Das Endliche.

Im Cup-Halbfinale lief die berüchtigste Rentnergang der NÖ-Landesliga den Jungspritzern der Kooperationsmannschaft von Klosterneuburg/Korneuburg anfangs um die Ohren. Zehn Punkte betrug zeitweilig der Vorsprung der 6ers. Es dauerte, bis die Kräfte der Physik und der Biologie für einen Ausgleich der Verhältnisse sorgten. Die 6ers waren hellwach, die Jungen rauften mit einer schwachen Wurfquote in der ersten Halbzeit. Captain America Greg Pongratz verfolgte Christoph Leydolf bis aufs Klo, gegen den langen Lulatsch Paolo Pettinger postierten die 6ers Curtis Bobb und Christian Nagl, der diesmal in keinem Aufzug in Wien feststeckte und pünktlich beim Spiel war.

Die 6ers spielten klug und ohne Selbstsucht. Freie Wurfsituationen wurden für den Mitspieler mit Freude geschaffen, allein kann man sich im Leben sowieso über wenig bis nix freuen. Dabei wurden einige Dreier genetzt. Halbzeitstand: 34:31.
In der zweiten Halbzeit dirigierte Trainerfuchs Damir Zeleznik von außen eine „Box and 1“-Defensive, das heißt: Ein Spieler, in diesem Fall Bobb, wurde in Manndeckung genommen, die anderen Vier stellten sich in einer Zone auf. Eine gemeine Variante, die C-Bo weniger Würfe ließ.

Es ging hin und her. Erst im vierten Viertel bauten die jungen Burschen dank einer gewaltigen Dreier-Serie von Oguz Kilic (drei hintereinander) und starkem Zug zum Korb von Christoph Leydolf, der sich letztlich aus den Zwängen von Captain America befreien konnte, ihre Führung aus.
Die 6ers hatten Möglichkeiten zu antworten, es gab immer noch genügend freie Würfe. Doch der Korb wurde kleiner als ein Golfloch. Im vierten Viertel brachten die 6ers nur mehr acht Punkte zusammen. Brickyard.

Schade, aber: Die jungen Burschen unserer Spielgemeinschaft stehen verdient im Pokal-Finale und die 6ers können sich wieder auf die Meisterschaft konzentrieren. Nach einer dreiwöchigen Spielpause geht es Ende Februar mit dem Playoff weiter. Bist dahin kommt noch viel Plastik auf den Teller.

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