Bericht vom Samstag, 02.12.2017 von F. Vetter

6ers gewinnen gegen Deutsch Wagram

  
 Q1  Q2  Q3  Q4
BK 6ers 73  17  21  22  13 
Dt. Wagram Alligators 68  23  11  14  20 

Die 6ers sind zurück auf der Siegerstraße. Sie gewinnen zu Hause verdient gegen die Alligators aus Deutsch/Wagram.

Manchmal braucht es im Leben klare Worte. Dafür erinnern wir uns kurz ans Jahr 1986. Da fanden diverse Katastrophen statt. Die Raumfähre Challenger explodierte, Kurt Waldheim wurde österreichischer Bundespräsident. Vor allem aber war da die furchtbare Sache in Tschernobyl. Das führte dazu, dass der Vater daheim auf seinen gebrockten Atompilzen sitzenblieb und man mitten im Sommer ohne mütterlichen Protest tagsüber fernsehen durfte, weil man nicht an die frische Luft sollte. 9 1/2 Wochen mit Kim Basinger und Mickey Rourke im Kino veränderten das Schlafzimmerverhalten mit Eiswürfeln und Honig nachhaltig. In der Musikszene gibt es die voll arge Madonna und…Europe schmettern The Final Countdown.

Den Final Countdown hat auch 6ers-Coach Wickerl Rabl angezählt. Zehn, neun, acht,… Grumpy old coach reicht es. Die Katastrophe im Klosterneuburger Hobby-Basketball: Es gab zuletzt zwei Niederlagen in Folge! Das ist für den erfolgreichsten Trainer in der Geschichte des österreichischen Landesliga-Basketballs nicht zumutbar. Immerhin: Gegen Deutsch Wagram gab es am Wochenende einen 73:68-Erfolg, die Bilanz einer bislang nervenaufreibenden, intensiven Saison: Drei Siege, drei Niederlagen.

NEUE TRENNWÄNDE IM HAPPYLAND

Bitte nicht so laut, bitte nicht so schnell, bitte nicht zu viel: Das ist die Bitte älterer Menschen um die Eindämmung der Welt. Wie auch die Erwartungshaltung, dass ein Ding sich selber immer ähnlich bleibt, ein offensichtliches Grundrecht alt werdender Personen darstellt.

Was war überhaupt passiert? Nach dem Meistertitel vergangenen Mai ging ein endlos langer Sommer ins Land. Manche Spieler verabschiedeten sich in die Frühpension (Lend, Strahberger etc.), andere entdeckten an ihrem maroden Gestell Schmerzen, die gar nicht mehr weg gingen. Wieder andere bleiben fokussiert bei der Sache, weil es einfach so ist und immer schon so war. Die Bälle aus dem Vorjahr sind dieselben, in der Turnhalle gibt es aber nach zirka 24 Jahren neue Trennwände. Nicht mehr in gackbraun, sondern schön hell.

Und dann doch ein bisserl Jugendkult: Mit Dorian Lacic und Haris Purkovic haben sich die 6ers zwei Spieler von der Bundesligamannschaft ausgeborgt, 19 und 21 Jahre! Das Spiel soll damit schneller werden. Vielleicht schauen sie auch auf der 6ers-Weihnachtsfeier vorbei und vielleicht gibt es dort dann die harten Getränke alter Schule in Halblitergläsern mit einem Schuss vom Gogagola und Würfi-Eis. Junge Leute haben ein Recht darauf, sich altersgemäß entsprechend zu amüsieren. Spaß beiseite: Verjüngung ist angesagt.

GEWINNSUCHT

Der noch nicht ganz ausgereifte Plan ist es, die beiden Hüpfer einmal die Woche ins Training zu bitten und dann auch beim Match mitwirken zu lassen. Coach Rabl würde Spieler auch ohne Trainingsbeteiligung aufstellen, aber das ist eine andere Geschichte. Rabl orientiert sich Zeit seines Lebens schon an einem Motto das dem American Football enstammt: „Winning isn’t everything. It’s the only thing“. Rabl würde am liebsten mit einer Profi-Truppe auflaufen, noch fehlt aber ein Mäzen für die Mitgliedsbeiträge und ja, das Luftschloss muss noch gebaut werden. Ganz erdig dagegen: Das gespenstisch stille Essl-Museum ist noch immer keine moderne Basketball-Arena (Idee für eine Umwidmung!).

Hier noch mal die Viertelstände vom samstägigen Spiel: (17:23|38:34|60:48I73:68). Kurzum: Anfang schlecht, drittes Viertel ideal, die letzten vier Minuten naja. Topscorer wahrscheinlich Gschwind, Nagl, Koller. Es wurde viel gewechselt.

Teile diesen Bericht