Bericht vom Mittwoch, 15.11.2017 von A. Filippovits

Überraschungssieg der Dukes in Traiskirchen

  
 Q1  Q2  Q3  Q4 OT1
Arkadia Traiskirchen Lions 87  16  20  23  21 
Xion Dukes 91  12  22  25  21  11 

Die Ausgangsposition konnte nicht spannender sein. Die Dukes mussten auf das Kämpferherz Granic und Routinier Gangl verzichten, die Lions auf ihren Top-Scorer Stepan Stazic, der in den vergangenen Partien der „Sargnagel“ der Dukes war. Ein Punkt der besonders von den Kommentatoren von Premiere Austria betont wurde, die diesmal die Dukes mit Vorschußlorbeeren bedachten und positiven Zuspruch verteilten („unglaubliche Freude diese Mannschaft im Play Off zu sehen“)

Das Spiel begann mit einer starken Leistung der Lions, sie schienen die Dukes gleich mit Haut und Haar verputzen zu wollen. Bei den Dukes lief anfangs nichts zusammen, Edwards zum Beispiel startete mit einem Turnover und einem Airball („Wurf Richtung Oyenhausen“, recht originell, Herr Auer). Aber gerade er sollte sich im Laufe dieses Spiels noch gewaltig steigern und vom Premiere Team letztendlich zum „Player of the Game“ gewählt werden.

Die beiden ersten Viertel waren gekennzeichnet durch schwache Wurfausbeute auf beiden Seiten, Konzentrationsfehler, ungenaue Zuspiele, Missverständnisse und anderen Schwachheiten. Aber ... das Spiel blieb ausgeglichen. Die Lions konnten den Ausfall von Stazic nicht wett machen, English bemühte sich nach Leibeskräften, auch Lamesic gab sein bestes, aber absetzen konnten sich die Hausherren in keiner Phase der ersten Halbzeit. Zwei magere Pünktchen Vorsprung retteten sie zum Pausentee, der, wollen wir den Berichterstattern von Premier Austria glauben, durch laute Worte von Trainer Maghelli nicht gerade versüßt wurde. Freilich konnte der sympathische Italiener (wenn er Englisch spricht, glaubt man, dass Roberto Begnini bei den Lions auf der Trainerbank sitzt, und nicht Maghelli) mit der Performance seiner Profis nicht zufrieden sein. Ohne ihre zahllosen Fehler hätten sie zu dieser Zeit schon einen gewaltigen Vorsprung haben müssen. Aber die Dukes blieben dran, minus 2 Punkte zur Halbzeit. (36:34)

Nach der Pause gehen die Dukes mit 7 Punkten in Führung, denn Coach Sallomon zieht Marco Anselgruber aus dem Zauberhut und der dankt es ihm mit 2 wichtigen Punkten und einem Steal, wobei er gleich Edwards auf die Reise schickt, der seinen ersten Dreier verwandeln kann. Die Lions bringen in den Minuten nach der Pause rein gar nichts zusammen, erst gegen Ende des 3. Viertels erwachen sie aus ihrem Dämmerschlaf und fighten zurück. Sie ziehen dank Lamesic und English gleich (59:59).

Im vierten Viertel wurde es dann richtig spannend. In der 4. Minute macht Lamesic sein 4. Foul, zu dieser Zeit sind die Dukes mit noch einem Punkt voran, und eine Minute später ein ganz dummes „unsportliches“, das ihn auf der Spielerbank Platz nehmen lässt. Vermutlich die Vorentscheidung, denn English allein kann die Dukes nicht ausdämpfen. Zu stark spielen die Legionäre Martin und Spann unter dem Korb, und Edwards aus der Distanz. Edwards wurde jetzt immer stärker, er probierte viele Drives und warf aus der Mitteldistanz ohne Tadel. Was den Korb verfehlte wurde dann von Martin und Spann abgeräumt. Zu dieser Zeit allerdings wollten es die Lions noch nicht wahr haben und versenkten hintereinander 3 Dreier (2 Mal Alt Star Vickery, der unverwüstlich zu sein scheint, einmal traf Ugrinoski). Edwards antwortete mit 2 Fast Breaks nach Nachlässigkeiten der Lions. Ausgleich zum 75:75. Wieder eine Dukes Partie, die arg am Nervenkostüm seiner Fans zerrte, und diesmal sogar vor den Live Kameras von Premiere. Wie weit die ganze „Organisation Dukes“ in den letzten Monaten voran gekommen ist zeigt ein Vergleich mit einem Spiel, an das man besser nicht mehr erinnert werden will. Welch ein Unterschied, wie sich die Dukes vor rund 15 Monaten in Oberwart abschießen ließen, und wie sie heute dastehen.

Zurück zum spannenden Finish der Partie: Paliashchuk trifft einen Dreier, die Lions führen mit 3, Martin macht zwei Punkte und wird gefoult, der Ausgleich, 1:37 vor Schluss verwirft English, Edwards tut es ihm gleich, Vickery wird von Diwald gefoult, es gibt Seite Lions und die Traiskichner verzeichnen einen Ballverlust. 18 Sekunden vor Schluss haben es die Dukes in den Händen, Diwald wird gefoult, unser bester Mann am Freiwurf lässt sich die Chance nicht nehmen und verwertet beide Würfe. Plus 2 Dukes, die Lions können noch einmal ausgleichen, indem Bokanovic innerhalb der Zone Martin überwirft. 80:80

OVERTIME ... und in dieser Extra-Zeit spielt nur noch Bryan Edwards. Er ist es letztlich, der durch seine enorme kämpferische Leistung den Sieg für die Dukes sicherstellt. Sie gewinnen mit 87:91, nachdem die Lions in der Schlussphase nur noch auf ihren Legionär Mike English bauen wollen. Der allerdings ist nur noch ein schwacher Hauch verglichen mit der Leistung der ersten Minuten des Spiels.

Kommentare: Werner Sallomon, Headcoach der Xion Dukes Klosterneuburg: "Durch das Fehlen von Stjepan Stazic konnten wir nicht einschätzen, wie sie spielen werden. Es war für beide Teams schwierig und wir waren am Ende die glücklichere Mannschaft.“
Andrea Maghelli, Headcoach der Arkadia Traiskirchen Lions: "Wir haben ohne jede Intensität gespielt. Ich denke, das war unser schlechtestes Spiel, seit ich hier bin.“
Mike English (Lions): „Die Dukes haben sich den Sieg verdient. Wir haben nicht bis zum Ende gekämpft. Wir hätten heute gewinnen müssen. Natürlich sind uns aber auch Stazics Dreipunkte-Würfe abgegangen.“

Fazit: Ein spannendes, wenn auch nicht hochklassiges Match, und eine tadellose Berichterstattung von Premiere Austria. Die wiederum sollten die Dukes öfter ins Programm aufnehmen, denn unser Team wird noch für weitere Überraschungen sorgen.

Werfer Dukes: Edwards 28, Martin 21, Spann 19, Diwald 9, Anselgruber 6, Hamidovic 4, Sallomon 2, Balga 2
Werfer Lions: English 28, Lamesic 17, Paliashchuk 15, Danek 7, Bokanovic 7, Vickery 6, Geisler 4, Ugrinoski 3



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