Bericht vom Montag, 23.12.2013 von G. Lederer

Top-Leistung in Banska Bystrica

 Q1  Q2  Q3  Q4
BK Banska Bystrica 54  10  22  20 
BK Duchess 66  22  15  20 

Im zweiten Spiel der Slowakei-Doppelrunde landeten die BK Duchess einen Überraschungserfolg bei BK Banska Bystrica. Auswärts siegten Pranjic und Co. 54:66.

Das zweite Spiel der Doppelrunde fand am Sonntag bereits um 11 Uhr statt. Beide Teams hatten das Spiel vom Vortag noch in den Knochen (Anm.: Banska Bystrica siegte tags davor gegen die Basket Flames 79:63), die Ferien in greifbarer Nähe. Die Frage war, welches Team mit diesen “unwirtlichen” Verhältnissen besser klar kommen würde. Von den Gastgeberinnen wusste man vom Heimspiel (welches deutlich verloren ging), dass sie ein athletisches Team sind, das den Zug zum Korb sucht, schnell spielt, treffsicher war und mit maximal einer Insidespielerin agierte. Dies bedeutete Vorteile in der eigenen Offensive, jedoch schwierige Bedingungen in der Defense. Es galt, sowohl individuell, als auch als Team hinten gut zu arbeiten, während im Angriff das Insidespiel forciert werden sollte.

Der Anfang war von beiden Teams noch recht verhalte, die Koordination musste wohl erst in die Gänge kommen. Trotzdem konnte Coach Marlies Kiefer bereits zu Beginnüber die Leistung ihrer Spielerinnen erfreut sein. Die Helpside funktionierte, am Ball wurde gerackert und die Verteidigungsrotation zeigte sich ebenfalls verbessert. In der Offense wurde der Gameplan unter der Regie von Diana und Marina Picorusevic etliche Male bravourös umgesetzt. Ob zu Anna Kadensky, Pia Jurhar oder Sarah Schicher – der Ball fand den Weg in die Zone und sodann gleich in den Korb. 10:9 lagen die Duchess nach dem ersten Viertel noch knapp zurück.

Wie schon zum Start der Partie, blieb es auch im zweiten Spielabschnitt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Gastgeberinnen machten sowohl offensiv als auch defensiv enormen Druck. Sie suchten immer wieder erfolgreich den Weg zum Korb und setzten den BK-Mädels mit Fullcourt-Verteidigung zu. Ab der 13. Minute galt es für die Gäste die erste brenzlige Situation zu überstehen. Die Heimischen scorten zehn Punkte in Folge, es stand plötzlich 22:14. Doch anders als in den Spielen davor, ließen sich die Klosterneuburgerinnen nicht abschütteln. In der Phase, als die Slowakinnen eine Zonendefense spielten, nahm Aleks Novakovic das Heft in die Hand und versenkte drei Dreier am Stück und schon war die Partie wieder offen. Dadurch stand auch die Defensive solide und es gab es kaum einen Weg an den Klosterneuburgerinnen vorbei. Zur Halbzeit lautete der Stand 32:31.

Coach Kiefer warnte in der Pause eindringlich, den Fokus und die Disziplin in der Defense hoch zu halten, um Banska Bystrica nur ja keine Chance zu geben. Ganz so funktionierte dies vorerst nicht. In der Verteidigung zu lasch, in der Offense zu ungeduldig und schon konnten die Slowakinnen ihren Vorsprung ausbauen. Sieben Zähler betrug dieser, ehe sich die Duchess wieder besannen. Was folgte, war die bisher beste Klosterneuburger Leistung in dieser Saison. Egal ob hinten oder vorne – das bislang Trainierte wurde beinahe bis ins kleinste Detail ausgepackt und angewandt. Die Aufholjagd sollte beginnen. Sarah Schicher verwandelte sechs Punkte hintereunander. Noch zeigten sich die Gastgeberinnen kämpferisch und der Rückstand wollte nicht schrumpfen. Ganz im Gegenteil, er wuchs auf neun Zähler an. Ein weiterer Distanzwurf von Novakovic in der letzten Offense des dritten Viertels sollte der Beginn eines fantastischen letzten Abschnittes werden. Dieser startete mit einem erfolgreichen Drei-Punkter von Diana Picorusevic, bei welchem sie auch noch gefoult wurde. Dieses 4-Punkte Spiel brachte die Duchess auf zwei Zähler heran. Es folgte starkes Offensivspiel mit Treffern von Nora Kampitsch, Ivana Pranjic, Schicher und Kadensky, während defensiv alle Beteiligten ihr ganzes Herz in die Hand nahmen. Gerade einmal zwei Pünktchen gelangen den Slowakinnen im Schlussabschnitt. Die BK-Damen hielten Spannung, Konzentration und Disziplin bis zur letzten Sekunde aufrecht. Der Sieg war in der Tasche, die Freude riesig.

Coach Kiefer: “Solche Spiele sind es, weswegen die Mädels so hart und verbissen trainieren. Was sie heute gezeigt haben, war mit Abstand das Beste in dieser Saison. Defensiv waren sie fantastisch! Und offensiv haben sie das gemacht, was so naheliegend, aber doch so ungemein schwierig ist: sie haben die freien Würfe gesucht, gefunden und verwertet. Nun heißt es, daran anschließen und aufbauen. Sie haben sich selbst und mir bewiesen, wozu sie imstande sind – es gibt keinen Schritt zurück mehr.”

Duchess: Schicher 18, Novakovic 14, Kadensky 12, Jurhar 7, Kampitsch 5, D. Picorusevic 4, Nwafor 3, Pranjic 2.



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