Bericht vom Sonntag, 24.01.2010 von A. Filippovits

Overtime-Krimi im Niederösterreich-Derby

 Q1  Q2  Q3  Q4 OT1
Xion Dukes Klosterneuburg 76  22  17  12  14  11 
UBC St. Pölten 73  20  12  11  22 

Wie immer war die Begegnung zwischen St. Pölten und den Dukes ein hochspannendes und superintensives Spiel. Beide Mannschaften hätten es verdient gehabt, als Sieger den Platz zu verlassen... aber das spielt's halt beim Basketball nicht, und so waren die Dukes am Ende die Glücklicheren.

Bei beiden Teams fordert die intensive Saison mittlerweile ihre Opfer: Bei St. Pölten sind es Schreiner, Kohlmaier und Dockner, die sich von Verletzungen erholen müssen oder zur Zeit leicht angeschlagen sind, bei den Dukes die Leistungsträger Moric, Suljanovic und Bobb. Von all dem merkten die Zuseher im Happyland nichts, alle Akteure gingen mit vollem Kampfgeist und Härte zur Sache, wie es in einem Derby, vor allem der Begegnung zwischen den Dukes und St. Pölten, üblich ist. Poiger stellt gleich auf 2:0, darauf antwortete Curtis Bobb mit 2 Dreiern und bald lagen die Dukes mit 11:2 voran. Auch Christoph Nagler traf im ersten Viertel zwei Dreier, die Dukes lagen 14:4 und 17:9 vorne, die Gäste kämpften sich aber durch gutes Teamplay Punkt für Punkt heran und ein Buzzerbeater von Worenz beendete das erste Viertel, 22:20.

Das Center-Duell hieß heute Kohlmaier gegen Suljanovic. Suljanovic spielte ausgezeichnet gegen den jungen Teamspieler, matchte sich mit ihm die ersten 15 Minuten auf hohem Niveau und ließ Kohlmaier kaum zur Geltung kommen. Die Dukes legten im zweiten Viertel wieder vor und zogen auf 32:24 weg, Dreier von Schreiner und Jandl ließen St. Pölten wieder herankommen. Doch Matt Rachar mit 2 Punkten und Christoph Nagler, der einen Dreier versenkt, stellten wieder einen für die Dukes recht beruhigenden 7-Punkte-Vorsprung her. In der ersten Halbzeit eine durchaus rassige, temporeiche und kaum unterbrochene Partie, so wie es die Zuseher im Happyland gerne haben.

Nach der Pause bleiben die Dukes erst einmal 7 Minuten ohne Korberfolg, das gibt den St. Pöltnern Gelegenheit, mit einem 7:0-Run auszugleichen. Coach Sallomon nimmt eine Auszeit, das ändert aber wenig am schwachen Angriff der Dukes. Es dauert 6:33 Minuten bis Nagler endlich für die Dukes scoren kann, dann allerdings bringen die St. Pöltner nichts rechtes zuwege und die letzten 3 Minuten gelingt den Dukes ihrerseits ein 8:0-Run. Der Vorsprung von vor der Pause bleibt damit gewahrt.

St. Pölten kämpft sich Punkt um Punkt heran, Worenz gleicht bei 5:45 Minuten das Spiel aus, Schreiner legt noch einen Dreier nach. Das letzte Viertel gehört überhaupt dem Trainersohn, er scheint die Dukes im Alleingang besiegen zu wollen. Es folgen noch zwei Dreier, Suljanovic und Nagler halten die Dukes allerdings im Spiel. So richtig packend wird das letzte Viertel erst, als dann Jandl gefoult wird, der das Spiel entscheiden kann, den Ball aber nicht mehr in den Korb zittern kann. Die Dukes bleiben durch diesen nervlichen Versager im Spiel, bauen aber sofort einen Turnover. Wiederum wird Jandl gefoult, die Dukes wissen zu diesem Zeitpunkt schon warum. Erneut versagen dem Guard die Nerven und er trifft keinen seiner Freiwürfe. Im Gegenzug begeht Jandl sein 5. Foul und bringt somit Christoph Nagler an die Freiwurflinie - er verwertet beide Freiwürfe, es geht in die Overtime.

Die Zusatzspielzeit verläuft nicht weniger spannnend als das letzte Viertel, wobei die Dukes zumeist die Nase um 1-2 Zähler vorne haben. Das Spiel bleibt intensiv und auf des Messers Schneide, Schreiner will es wieder erzwingen und die letzten Minuten wird das Spiel durch Unterbrechungen und Freiwürfe gekennzeichnet. Nagler und Sallomon treffen je einen Freiwurf, es steht +2 für die Dukes, Schreiner wird zu einem Dreier gezwungen, den er jedoch nicht trifft. Die Dukes gewinnen ein packendes Spiel 76:73.

Kommentare: Werner Sallomon, Dukes-Headcoach: "Ich denke wir haben genug knappe Spiele in letzter Zeit gehabt, das reicht jetzt schon wieder. St. Pölten hat 40 Minuten lang sehr intensiv gearbeitet und gut gespielt, letztlich haben wir aber die wichtigen paar mehr Punkte gemacht als sie."
Hubert Schreiner, St. Pölten-Coach: "Es war ein hochintensives Spiel mit tollem Einsatz von beiden Mannschaften. Letztendlich denke ich, hat das glücklichere Team gewonnen, denn wenn man 4 Freiwürfe hintereinander vergibt, ist das eher Pech."

Werfer Dukes: Nagler 22, Bobb 17, Suljanovic 9, Rachar 8, Diwald 6, Moric 5, Sallomon 4, Hamidovic 3, Creddle 2
Werfer St. Pölten: Schreiner 21, Poiger 16, Kohlmaier 13, Worenz 11, Speiser 7, Jandl 5



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