Bericht vom Donnerstag, 12.11.2009 von A. Filippovits

Chancenberechnung


Nimmt man eine Traiskirchner Mannschaft, die Auswärts antreten muss, berechnet man, dass die Dukes in der Tabelle vier Plätze vor den Lions sind, so muss man tunlichst ins Treffen führen, dass bei den Gastgebern Marco Moric wegen einer Grippe nicht dabei sein kann. Die Chancen der beiden Kontrahenten sind aber erst gleich bei 50:50, wenn man den St. Leopold-Effekt mit einrechnet.

Bei dieser Begegnung einen Favoriten finden zu wollen, ist mehr als hart. Wie schon der Obmann letzte Woche ausführte, sei bei den Spielen zwischen den Dukes auf der einen Seite und Traiskirchen, St. Pölten, Kapfenberg, Oberwart und Gmunden auf der anderen allein die Tagesverfassung ausschlaggebend. „Diese genannten Teams spielen auf gleicher Augenhöhe,“ so seine Worte.

Einen Favoriten in dieser Begegnung kann man höchstens in einer Glaskugel finden … oder aber man sieht sich Bernd Maurers Wochenvorschau an, er hat (zumeist) den richtigen Tipp parat.

Blicken wir noch einmal zurück auf die letzte, wie angekündigt verdammt spannende Partie gegen St. Pölten. Wie immer fuhr man mit gemischten Gefühlen in die Landeshauptstadt, und kam hochzufrieden zurück. Wenn wir noch einmal auf Prognosen und Propheten zurückkommen wollen, dann möchte ich an dieser Stelle Internet Ingenieur und Fotofex Michael Filippovits hochleben lassen, der den Sieg der Dukes um drei Punkte in St. Pölten auf der Fahrt dorthin tadellos und punktgenau vorausgesagt – womöglich sogar vorausgeträumt - hatte. Im Zweifelsfall also auch kurz vor dem Traiskirchen Spiel den Fotografen fragen.

Das angekündigte Duell in der Mitte der St. Pölten Zone fand wirklich statt, aber die Pöltis entschieden es zu ihren Gunsten, denn sie hatten die Center der Dukes gut im Griff, besonders Tomislav Gaspar kämpfte verbissen gegen Ramiz Suljanovic. Die Dukes ließen viele Chancen unter dem Korb aus, Suljanovic 2/9, Creddle ebenso. Und gegen Richard Poiger hatten die Dukes an diesem Abend ohnedies nichts auszurichten.

Der Dukes Prozentsatz unter dem Korb war mit 32 % schwach, herausgerissen haben sie die 41% vom Dreier. St. Pölten machte auch nicht sonderlich starke 50% aus der Nahdistanz, versagte aber, oder besser, zeigte sich von der Drei Punkte Linie leicht indisponiert: nur 22%, vor allem David Jandl (0/6) schoss nur auf die Lichter. Bei St. Pölten spielte wie immer Martin Speiser sehr stark, er machte 16 Punkte und holte 11 Rebounds, die meisten aller Akteure am Feld. Bei den Dukes glänzten vor allem am Beginn und in der Crunchtime Nagler und Bobb mit sicheren Würfen und auch mit wichtigen Steals, als den St. Pöltnern am Ende doch ein wenig die Luft und der „Schmäh“ ausging. Spielentscheidend vielleicht aber die 7 Offensiv Rebounds von Melvin Creddle, die nicht nur über seine Sprungkraft Aufschluss geben, sondern auch beweisen, dass Rebounding auch (oder fast ausschließlich) eine Sache der Willenskraft ist.

Glaskugeln, Maurer, Fotografen, alle sind hier kurz erwähnt, fragen wir doch lieber den Coach persönlich wie’s gegen die Traiskirchner klappen kann: „Ich war in St. Pölten nur mit dem Ergebnis zufrieden. Wenn wir gegen Traiskirchen gewinnen wollen, dann müssen wir die Chancen unter dem Korb besser nützen. Gegen St. Pölten haben wir da viele Punkte liegengelassen. Ansonsten habe ich aber kaum Grund zum Klagen, die Mannschaft ist gut in Form. Schade dass Marco am Sonntag nicht dabei sein kann, seine Formkurve ging gerade steil nach oben und diese Krankheit wird ihn vermutlich wieder zurückwerfen.“

An die Herren Statistiker und Archivare (z.B. Hr. Lachnit), die gern in den Basketball-Annalen blättern: Wann war es letztmals der Fall, dass die Dukes nach 7 Runden an der Tabellenspitze gelegen sind? Falls es einige übersehen haben, und zur Freude der Dukes Fans sei es hier noch einmal wiederholt und aufgeschrieben: von Sonntag auf Montag lagen die Dukes auf Platz eins der Tabelle, und das könnte sich an diesem Sonntag wiederholen, wenn die Dukes Traiskirchen und den Leopoldi-Fluch besiegen und FüFe sich gegen Wels eine blutige Nase holt. In jedem Fall: Leopoldi hin, Basketballheuriger her, Sonntag auf ins Happyland …

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