DUKES Foto: © dbba-press / M.Filippovits

Die BK IMMOunited Dukes haben im vergangenen Jahr eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Am Ende der Saison 2022 schrammten sie um Haaresbreite am sportlichen Abstieg vorbei, nur 12 Monate später stießen sie bis ins Halbfinale der win2day BSL vor.

„Rückblickend können wir auf unsere Leistungssteigerung im Laufe dieses Jahres wirklich stolz sein. Es gab einen Zeitpunkt im November, als die Zeichen wieder in Richtung Abstiegskampf standen, und heute sprechen wir darüber, wie bitter nicht das Ausscheiden gegen den amtierenden Meister im Halbfinale ist“, resümiert Dukes-Kapitän Clemens Leydolf.

Playdowns und Änderungen im Kader

Doch schön der Reihe nach: Wir schreiben den 7. Mai 2022, die BK IMMOunited Dukes stehen den Vienna Timberwolves auswärts im fünften und entscheidenden Spiel der Playdown-Serie gegenüber. Klosterneuburg setzt sich am Ende verdient mit 90:81 durch, dank Wildcard-Regelung bleiben aber auch die Timberwolves erstklassig. Es war ein versöhnlicher Abschluss nach einer völlig verkorksten Saison für die Dukes unter Headcoach Chris O’Shea. Klar war, dass es in der nun anstehenden Sommerpause zu Änderungen kommen musste, wenn man wieder eine wichtigere Rolle in der Liga einnehmen wollte.

Die erste Personalie war nicht überraschend, denn mit Edin Bavcic beendete der langjährige Kapitän, der zuletzt immer häufiger von Verletzungssorgen geplagt war, seine aktive Karriere. Die bisherigen Legionäre Eamonn Joyce, Daniel Mullings, James Murray-Boyles und Kostas Oikonomopoulos suchten ihr Glück in anderen Ligen. Mit Jakob Wonisch, Joshua Nurse, Delante Jones und Kevin Bracy-Davis wurden die Klosterneuburger auf dem Transfermarkt fündig, Clemens Leydolf wurde neuer Kapitän. Der nach seiner schweren Coronaerkrankung wiedergenesene Predrag Miletic meldete sich wieder fit und sollte in der anstehenden Saison eine wichtige Rolle für die Mannschaft spielen.

Mäßiger Start in die Liga und Personalrochaden

Der Start in die neue Spielzeit Anfang Oktober verlief alles andere als ideal – in den ersten sechs Spielen standen zwei Siegen vier Niederlagen gegenüber. Besonders bitter war dabei vor allem die umstrittene 1 Punkt-Niederlage gegen Aufsteiger Eisenstadt, die nur aufgrund der falschen Zeitnehmung am Ende des Spiels zustande kam. Nichtsdestotrotz war klar, dass die Mannschaft keine wesentlichen Fortschritte im Vergleich zur Vorsaison gemacht hat und man Gefahr lief, wieder in den Abstiegsstrudel gezogen zu werden. So waren Änderungen geboten – noch im Oktober löste man den Vertrag mit Delante Jones auf, Mitte November trennte sich der Verein von Headcoach Chris O’Shea. Für ihn übernahm Damir Zeleznik, ihm zur Seite gestellt wurde Klublegende Damir Hamidovic.

Tatsächlich ging nun ein Ruck durch die Mannschaft und mit den Klosterneuburgern ging es deutlich bergauf. In den folgenden neun Spielen wurden sieben Siege gefeiert und sie stießen zeitweise auf Rang 4 der Tabelle vor. Auch ein paar Anpassungen im Kader wurden durchgeführt, so wechselte Ian Moschik in die zweite Liga zu Mistelbach, mit Arnold Fripp und Yonatan Rabinowitz wurden noch zwei neue Spieler verpflichtet.

Qualifikation für die Top 6 und Einzug in die Playoffs

Doch ganz ohne Rückschläge verlief es nicht, nach dem Cup-Aus in der Weihnachtszeit gegen Graz stagnierten die Leistungen nun auch in der Liga und man musste um den Einzug in die Platzierungsrunde noch einmal zittern. Erst in der letzten Runde des Grunddurchgangs fixierten sie nach einem hart erkämpften Overtime-Sieg in Fürstenfeld und dank der gleichzeitigen Niederlage von Graz gegen Oberwart die Top 6.

Da ging es für die Klosterneuburger mit einem denkwürdigen NÖ-Derby gegen St. Pölten los. Der Dreipunkter via Brett von Lenni Burgemeister, der die Dukes in die Verlängerung rettete, löst heute noch Gänsehaut aus. Insgesamt verlief die Platzierungsrunde aber eher enttäuschend, drei Siegen standen sieben Niederlagen gegenüber, womit man auf Rang 6 landete und in den Playoffs auf die drittplatzierten Oberwart Gunners traf.

Sensationeller Einzug ins Halbfinale und Saisonaus gegen den Meister

Die Dukes zeigten, auch dank des völlig entfesselten Kevin Bracy-Davis, eine Spitzenleistung gegen die favorisierten Burgenländer und stiegen mit dem Gesamtscore von 3:1 sensationell ins Halbfinale auf. Dort traf man mit Meister BC Vienna auf eine scheinbar unüberwindbare Hürde. Die Wiener verstanden es perfekt, Topscorer Bracy-Davis aus dem Spiel zu nehmen und gewannen die ersten beiden Spiele verdient. In Spiel 3 zeigten die Klosterneuburger aber noch einmal, was in ihnen steckt und waren nah dran an der Sensation – die routinierten Wiener retteten sich aber in die Verlängerung, wo sie den Dukes schließlich keine Chance ließen und damit ins Finale der win2day BSL einzogen. Trotz der kurzfristigen Enttäuschung können die Klosterneuburger aber erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen und mit viel Zuversicht auf die kommende Saison warten.

„Ziehen den Hut vor der Dukes Family!“

Clemens Leydolf: „Es ist richtig schön zu sehen, wie wir mit der zahlreichen Unterstützung und Begeisterung unserer Fans wieder etwas ganz besonderes aufbauen konnten - ich bin seit zehn Jahren Teil der Mannschaft und mittlerweile seit zwanzig Jahren als Fan selbst dabei, so eine tolle Atmosphäre gab es zuletzt gefühlt als wir Meister wurden. Wir konnten auch dank unserer beiden Coaches Damir und Damir eine richtige Einheit und einen Teamspirit formen, der uns bis hier gebracht hat. Wir ziehen unseren Hut vor der Dukes Family, bedanken uns für die großartige Unterstützung in allen Phasen der Saison und wünschen allen einen schönen Sommer. Wir kommen noch stärker zurück!“

Einige Zahlen zur Saison 22/23

Topscorer: Kevin Bracy-Davis – 21.0 Punkte pro Spiel
Top Rebounds: Benjamin Blazevic – 5.8 Rebounds pro Spiel
Top Assists: Valentin Bauer – 5.6 Assists pro Spiel
Top Spielzeit: Valentin Bauer – 31,3 Minuten pro Spiel
39 Spiele, 17 Siege, 22 Niederlagen (ohne Cup)
75.2 Punkte/Spiel, 36.0 Rebounds, 15.9 Assists, 51.7% 2P, 29.3% 3P, 71.3% FW, 14.5 TO, 6.0 Steals
Beste Aufstellung in +/- Stats: K. Bracy-Davis, P. Miletic, L. Burgemeister, B. Blazevic, V. Bauer +29