Bericht vom Dienstag, 02.07.2019 von B. Hradil

Sallomon: „Bin sehr zufrieden mit der abgelaufenen Saison – auf allen Ebenen“


Im Saisonabschlussinterview blickt BK-Obmann und Dukes-Headcoach Werner Sallomon auf die Saison zurück, gibt Einblick in die Kaderplanung bei Dukes & Duchess und lobt die neue „Superliga“.

Wenn du in deiner Funktion als Obmann auf die abgelaufene Saison von Basketball Klosterneuburg zurückblickst, bist du im Allgemeinen zufrieden? Wurden die Ziele, die man sich vorgenommen hat, erreicht?

Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der abgelaufenen Saison und zwar auf allen Ebenen. Das beginnt bei der Herren-Bundesliga, wo wir einige Überraschungen geliefert haben, führt über die Damenbundesliga, die Landesliga - auch mit der erfolgreichen Kooperation mit Korneuburg - und endet bei einer sehr starken Nachwuchssaison. Letztere war nicht nur geprägt von Erfolgen, sondern wir wollten vor allem im Mädchenbasketball etwas bewegen, haben viele neue Kinder dazugewonnen und das ist für mich eines der wichtigsten Ziele, das wir erreicht haben.

Was war für dich der schönste Moment in dieser Saison, was die größte Enttäuschung?

Das ist sehr schwer zu sagen, es gab nämlich viele schöne Momente. Natürlich war der Cupsieg der Damen ein großer und positiver Moment. Enttäuschungen habe ich keine erlebt, weil ich immer das Gefühl hatte, dass alle ihr Bestes geben, auch wenn es dann nicht immer gereicht hat.

Die Dukes konnten als einziges Team in den Playoffs dem späteren Meister Kapfenberg eine Niederlage zufügen und hätten fast ein zweites Spiel gewonnen. Was hat letztlich gefehlt, um die Serie für uns zu entscheiden?

Als erstes natürlich das entsprechende Glück, weil wenn z.B. bei einer entscheidenden Reboundsituation der Ball dem angreifenden Spieler praktisch in die Hände fällt, ist das fast schon skurril. Zweitens hatte Kapfenberg heuer sicherlich die körperlich stärkste Mannschaft mit einem hohen Legionärsanteil. Es war eine sehr intensive Serie und spielerisch haben die Bulls auch nicht überzeugt. Ich bin jedenfalls stolz auf die Leistung der Mannschaft.

Wie beurteilst du die persönliche Entwicklung der Spieler? Wer hat aus deiner Sicht die meisten Schritte nach vorne gemacht?

Das kann man so nicht beantworten. Alle Spieler haben sich weiterentwickelt und einen Schritt gemacht, wie groß und wie weit wird man erst nächste Saison beurteilen können. Da wird es darauf ankommen, die guten Leistungen dieser Saison regelmäßig aufs Parkett zu bringen. Natürlich haben auch die jungen Spieler schon sehr gute Partien gezeigt und ordentliche Leistungen abgerufen, gegen Ende ist aber auch schon einigen die Luft ausgegangen. Das ist aber logisch, es war eine lange Saison und das ist nicht einfach.

Was uns natürlich alle brennend interessiert: Wie wird das Team in der kommenden Saison aussehen? Bleiben alle Spieler dabei und kommen noch Verstärkungen?

Der Kader wird sich nicht sehr verändern, wir wollen die Mannschaft gerne so halten und ich glaube, dass das gelingen wird. Wir wollen uns außerdem auf der großen Position mit einem vierten Spieler verstärken.

Nächste Saison wird vieles neu. Die Liga steht unter der Schirmherrschaft des ÖBV, heißt jetzt „Basketball Superliga“, ein neuer TV-Vertrag wurde abgeschlossen und man spürt eine gewisse Aufbruchstimmung seitens des Verbandes. Wie beurteilst du die neue Situation – wird jetzt wirklich alles „super“?

Das hoffen wir. Wir werden versuchen unseren Beitrag zu leisten, dass Basketball in Österreich einen Schritt vorwärts macht. Der Verband ist sehr ambitioniert was das Projekt Superliga betrifft. Der neu ausgehandelte Medienvertrag mit Sky, ORF und Keemotion als Partnern ist ein Meilenstein und eine echte Weiterentwicklung, auf die man aufbauen kann. Wir wünschen der neuen ÖBV-Führung wirklich alles Gute, um die Ziele, die sie sich gesetzt haben, zu erreichen. Das ist ja letztlich auch für uns als Verein von großer Bedeutung.

Vor ein paar Jahren hat man das Projekt „Dukes 2020“ ins Leben gerufen mit dem Ziel, um den Meistertitel mitzuspielen. Jetzt ist es soweit, die Saison 19/20 steht bevor. Bleibt es dabei?

Ja. Wir wollen versuchen, ganz vorne mitzumischen. Das ist aber keine „gmahde Wiesn“. Auch wenn wir heuer dabei waren kann man daraus nicht automatisch ableiten, dass es nächste Saison wieder so ist. Unser erklärtes Ziel bleibt aber, dass wir ganz vorne dabei sein wollen. Wir werden sehen, wie die Spieler damit umgehen, dass der Druck größer wird.

Machen wir jetzt den Sprung zu unseren Damen: Mit dem Cuptitel und dem Einzug ins Finale der AWBL war es die bisher erfolgreichste Saison für die Duchess. Da kann man zufrieden sein, oder?

Ja, sehr, es war eine wirklich gute Saison. Wir hatten zwei Finalspiele in Graz und bei uns. Noch nie zuvor waren so viele Zuschauer dabei wie bei diesen Spielen. Wir waren ausverkauft und die Halle in Graz war voll. Das war eine gute Werbung für den Damensport.

Wie wird es bei den Damen weitergehen? Wie wird die Mannschaft aussehen und weiß man schon, wie die Liga ausgestaltet sein wird?

Seitens des ÖBV wissen wir leider noch nichts zur Damenliga, das muss man abwarten. Wir wollen auf jeden Fall Lilla Horvath und Anja Zderadicka halten genauso wie wir einen Stamm um unsere jüngeren Spielerinnen entwickeln wollen. Ziel ist auch hier, wieder ganz vorne mit dabei zu sein.

Schauen wir noch auf unseren Nachwuchs. Da wurden in dieser Saison ja einige Titel geholt. Wie zufrieden bist du mit diesem Bereich und wo gibt es vielleicht noch Verbesserungsbedarf?

Mein wichtigstes Anliegen ist nicht, dass wir mit dem Nachwuchs viele Titel holen. Mir geht es einerseits darum, einzelne Spielerinnen und Spieler zur Spitze zu führen, das ist das Allerwichtigste. Andererseits geht es mir auch um die Breite. Wir haben nächstes Jahr zwei U10, drei U12, drei U14, zwei U16 und eine U19-Mannschaft. Wir bekommen also langsam eine gewisse Breite bei Mädchen und Burschen, das ist auch ganz wichtig. Wenn dann auch noch der eine oder andere Titel geholt wird, ist das schön und eine Belohnung für die gute Arbeit, aber das ist nicht das, worauf es mir ankommt. Wir müssen möglichst viele Kinder zum Basketball bringen, denn das ist die Basis, die sich auch auf alles andere bis hinauf zur Bundesliga auswirkt.

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