Bericht vom Donnerstag, 01.02.2018 von F. Vetter

Ein Sieger braucht einen Soundtrack...6ers mit zwei Siegen

 Q1  Q2  Q3  Q4
Deutsch/Wagram 74  17  20  20  17 
BK 6ers 80  18  20  24  18 

Die 6ers gewinnen in der Meisterschaft auswärts gegen Deutsch/Wagram und einen Tag später im Cup gegen BK2 sicher.

Eine aktuelle Statistik über die meistbesungenen Städte der Welt ergab mit Platz eins ein wenig überraschendes Ergebnis: New York belegt mit 30.867 Titeln. Daran sind nicht nur Frank Sinatra oder Alicia Keys schuld, sondern vor allem der Coolness-Faktor im Allgemeinen und wohl auch die Tatsache, dass die Stadt eben auch voll das kapitalistische Ellenbogenleben und Survival of the Fittest und so ist. Ganz Paris träumt von der Liebe mit 20.007 Liedern auf Platz zwei, denn dort ist sie ja zu Haus, wenn der Wind den Gestank brennender Autoreifen aus den Banlieus nicht bis ins Stadtzentrum treibt. Und London bekommt mit 14.805 Songs Bronze, obwohl sich hier in die Lieder oft auch schon Protestnoten einschleichen, weil so leiwand, wie die Leute tun, ist London nicht, wo jeder Inder für ein Bett im Besenkammerl 150 Pounds pro Nacht verlangt. Die Leute sprinten da wie dort in die U-Bahn, time is money, in den Bussen schlafen die Arbeitszombies am Heimweg ein. Das bekannteste Lied über London ist London Calling von The Clash. Darin geht die Welt unter. Noch Fragen?

6ers-Coach Wickerl Rabl wurde noch nicht besungen. Im Gegensatz zum einzigen Basketball-Professor Österreichs, Alfred Spok, dem just Rabl seinerzeit das Basketball spielen beigebracht hat, in unzähligen Eins gegen Eins Duellen im alten Gymnasium Klosterneuburg. Das ehemalige Techno-DJ-Duo Baumgartner/Hauck hat den Alfred-Song aus der Steckdose gezaubert, der Refrain geht ungefähr so: „GOTT –Pause, harter Beat- GOTT-Pause, harter Beat-GOTT ZUM GRUSS. In einer Liedzeile wird natürlich dem beste 6ers-Scorer aller Zeiten, Niki Zopf, gehuldigt: „Der Niki, ist ein feiger Hund“.

Vielleicht wäre es an der Zeit für einen Wickerl-Song. Coach Rabl will immer gewinnen. Egal wie. Der niederösterreichische Basketballverband führt keine Statistik über die Siegesbilanz von Rabl, aber es dürfte wohl keinen Trainer in Österreich geben, der mehr gewonnen hat als er. Quasi der Pep Guardiola des Basketballs. Die Glatze als Qualitätsmerkmal.

Mit der vergangenen Woche sind wieder zwei Siege dazugekommen. In Deutsch-Wagram gab es einen 80:74-Auswärtserfolg in der Meisterschaft. 12 motivierte 6ers traten die Reise ins Marchfelder Industrie-Windräder-Paradise an, darunter auch Neuzugang Curtis „C-Bo“ Bobb. Der 39-jährige Ex-Bundesligaspieler lässt eine lange Karriere bei den 6ers ausklingen. Kurz hatte er überlegt, ob er bei „Austrias Strongest Man“ mitmachen und so Dinge wie Traktoren durch die Gegend ziehen will, Bobb legte an Muskeln und vor allem Masse zu, letztlich fiel doch die Entscheidung auf Basketball. Bobb erzielte sechs Punkte bei seinem 6ers-Debüt.

Die 6ers ließen Deutsch-Wagram lange am Leben (Pausenstand 37:38), fünf Spieler mit zweistelliger Punkteanzahl und eine insgesamt sehr ausgeglichene Teamleistung brachten aber das bessere Ende für Klosterneuburg.

Prestigeträchtiger war nur einen Tag später das NÖ-Cup-Viertelfinale im Happydome. Ein Treffen der Generationen. Und ein Abend der Erkenntnis. Das Leben ist manchmal schon Scheiße. Als Kind kann man nicht schnell genug erwachsen werden, als Erwachsener hingegen sehnt man sich oft nach seiner Jugend zurück. Doch wie schon Charlie Chaplin gesagt hat: "Die Jugend wäre eine schönere Zeit, wenn sie erst später im Leben käme." Die 6ers trafen mit einem Durchschnittsalter von 32,2 Jahren, also quasi quietschfidel auf BK 2, die im Schnitt zehn Jahre älteren Klosterneuburger Basketball-Veteranen aus der zweiten Klasse. Gespickt mit Altstars wie Ex-Nationalteamspieler Alexander Lovrek und den Ex-Bundesligaspielern Georg Jonas und Christoph Hüpfel startete BK 2 mit 26 Punkten Vorsprung, den die 6ers aber mit intensiver Verteidigung übers ganze Feld und schnellem Spiel bereits zur Pause fast egalisiert hatten. Bis auf ein paar fliegende Ellbogen des BK2-Architekten Stephan Slipek verlief das Duell weitestgehend friedfertig, die Beine der 6ers-Spieler waren aber flinker. Bei BK 2 fehlten der fliegende Holländer und ebenfalls Ex-BK-Spieler Daniel Gemke und natürlich Niki Zopf, weil der eben ein feiger Hund ist. Ein wunderbarer Lovrek-Dreier fast von der Mittellinie ließ die Herren von BK 2 mit dem Pausenpfiff noch einmal durchschnaufen (47:50), dann war aber Ende im Gelände. Mit 90:64 ging das Derby ganz klar an die 6ers, die damit im Cup-Halbfinale stehen.

BK2 - BK6 64:90 (36:26, 14:21, 3:14, 11:29)

Das nächste angesetzte 6ers-Spiel ist am 3. März 2018 auswärts in Wr. Neustadt.

6ers - Deutsch/Wagram
Scorer 6ers: Nagl 14, Gschwind 13, Greg 12, Flo 11, Haris 11, Martin 7, Curtis 6, Purang 4, Felix 2

Scorer Deutsch/Wagram: Hofer 16, Geyrhofer 14, Peiker 11, Wlasak 11, Scheidl 8, Schmid 8, Lukas 2, Mayer 2, Skutta 2

6ers - BK2
Scorer 6ers: Hübl S. 16, Vetter F. 15, Koller 12, Mafi 12, Hübl F. 9, Nagl 7, Vetter V. 7, Lacic 5, Maurer R. 4, Ernst 3

Scorer BK2: Hager 19, Lovrek 14, Ludwig 2, Stattin 2, Jonas 1



Teile diesen Bericht