Ein Sieg In aller Herrgottsfrüh über der Kloschüssel
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | |||
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BK Sixers | 66 | 22 | 20 | 11 | 13 | |
Wr. Neustadt | 54 | 16 | 16 | 4 | 18 |
Die 6ers sind ein Evergreen. Wie ein sehr guter Leberkäse, der nie eintrocknet. Wie ein Wurlitzer, der nie aufhört dieselben Düdeldidü-Lieblingslieder zu spielen.
Wie ein uralter, aber standhafter Gastrobetrieb, der immer wieder den alten Wein durch die dreckigen Schläuche jagt und am Ende jubiliert noch jedes Mal der Gaumen des angesoffenen Gastes.
Die 6ers werden einfach nicht alt. Weil anders ist es nicht zu erkären, dass diese Rentnergang seit der Erfindung des Klappcomputers unter Übungsleiter Wickerl Rabl basketiert, und immer noch um Titel und echte Goldmedaillen mitspielt.
Das Telefon läutet. Ja? Mama? Ich geh eh gleich schlafen.
Also in Kürze:
Die 6ers führen im Landesliga-Finale gegen Wr.
Neustadt 1:0! Vor einer wunderbaren Zuschauerkulisse im FZZ Happyland
blieb die Anzeigentafel am Ende bei 66:54 stehen. Das Gesamtalter aller
Spieler, die im ersten Finalspiel auf dem Feld standen, also auch die
Neustädter eingenommen, konnte kaum mit dem Taschenrechner eruiert
werden. Aber es lag ungefähr bei 874.
Nach einem 15:2-Blitzstart im
ersten Viertel, wollten die 6ers nicht, dass es fad wird. Also ließ man
den Gegner am Gegenangriff gewähren und versemmelte vorne auch mal das
eine oder Ding. Gut aufgelegt waren aber eigentlich alle. Die Scorer im
Kurzzeitgedächtnis: Demar DeKoller und Hulk Top (15 und 14), dahinter
der German-Wägrämer Harry Strawberry und Geschwind (je neun). Und nicht
zu vergessen Georg Pongratetz mit zehn Punkten. Der erst kürzlich vom
Amtsblatt zum Klosterneuburger Sportler des Jahrhunderts gewählte
6ers-Kapitän hätte auch 20 machen können. Trotzdem Gratulation.
Halbzeitstand: 42:32.
Im dritten Viertel dann die Entscheidung.
Der Gegner bereits im Sauerstoffzelt, die 6ers noch am Eingang: Nach
Ballverlusten, 12 vergebenen Freiwürfen und schlechter Wurfquote war
Wiener Neustadt im Eck: 59:40 für die 6ers. In der Verteidigung wurde
alles in eigener Korbnähe weg beserkert. Schön auch, dass die 6ers
keinen Solo-Künstler unter Vertrag haben. Für eine 1 von 15 Stjepan
Stazic-Dreierorgie würde man von Coach Rabl wahrscheinlich suspendiert
werden.
Aber vielleicht sind die 6ers doch alt? Weil alte
Gewohnheiten wollen sie nicht aufgeben - also wurde pünktlich fünf
Minuten vor Schlusspfiff der Spielbetrieb eingestellt. Endstand eh scho
wissen.
Die Uhr zeigt: 0.50 Uhr. Mit diesem uralten Märchen der
6ers bettet sich der geneigte Basketball-Interessierte nun. Oder er
steht damit auf, wenn er in der Früh auf dem dem smarten Telefon über
der Kloschüssel herum wischt und drückt und das Geschäft etwas länger
dauert. Man muss das schon auch genießen. Super.
Vielen Dank an unsere treuen 6ers-Seelen am Tisch, vor der Kamera und auf den Tribünen! Ohne euch würden wir nix gewinnen!
Die Woche der Wahrheit geht weiter. Am Mittwoch steigt das Cup-Finale
gegen St. Pölten (20.30 Uhr Happydome) und am Samstag Spiel zwei im
Landesliga Finale in Wiener Neustadt (20.30 Uhr).