Bericht vom Freitag, 07.09.2012 von G. Lederer/ B. Hradil

"Könnte eine unterhaltsame Saison werden"


Dukes-Neuverpflichtung Kevin Payton erklärt im Interview warum er nach Klosterneuburg gekommen ist, was er hier vor hat und spricht über die kommende Spielzeit.

Name: Kevin Payton

Geburtsdatum: 7. Dezember 1986

Sternzeichen: Schütze

Größe: 196cm

Gewicht: 93kg

Position: flexibler Flügelspieler

Laufbahn: Stammverein BC Vienna,
zwei Jahre Camden Highschool (New Jersey),
vier Jahre University of Minnesota (Minneapolis),
2009/10 BC Vienna,
2010/11 Traiskirchen Lions,
2011/12 Fürstenfeld Panthers.

BK Dukes-Presseabteilung (BK): Wieso bist du nach Klosterneuburg gekommen?

Kevin Payton (KP): Der Nucleus der Mannschaft gefällt mir schon länger sehr gut. Seit Jahren wird versucht, das Team mit einem Österreicher-Kern aufzubauen, mit Momo (Lanegger) und Christoph (Nagler) beispielsweise. So wie ich es in den letzten Jahren verfolgt habe, gibt es keine Ego-Zocker, sondern es wird als Mannschaft gespielt und das hat mich am meisten gereizt. Als wir in den letzten Play-offs mit Fürstenfeld hier gespielt haben, war die Mannschaft schon sehr zusammengeschweißt und hat sich von nichts aus der Ruhe bringen lassen. Es gab keine Hochs und Tiefs, sondern das Team hat immer sehr solide auf einem guten Niveau gespielt. Die Dukes spielen den neuen Stil, was auch ein Grund ist, warum ich hier bin. Dieses Uptempo-Spiel kommt mir sehr entgegen. Da kann ich mit meiner Defense viel helfen. Ein Rebound und sofort schnell nach vorne. Dazu haben wir auch sehr gute Werfer im Team. Mit meinem Zug zum Korb kann ich denen wiederum helfen, freie Würfe zu bekommen. In der Theorie klingt das sehr, sehr gut. Wenn wir das am Feld umsetzen können, wird das eine sehr unterhaltsame und erfolgreiche Saison für die Fans.

BK: Wie bist du von der Mannschaft aufgenommen worden?

KP: Sehr herzlich. Ich kenne die meisten von früher und auch die Neuen, die ich noch nicht gekannt habe, waren alle extrem freundlich, wie eine zweite Familie – so wie man es sich vorstellen würde. Ich fühle mich sehr wohl. Mit Momo und Christoph habe ich im Nationalteam zusammengespielt, mit Curtis (Bobb) im Sommer des Öfteren in Wien. Gegen Jason (Chappell) im College, als er in Wisconsin und ich in Minnesota war.

BK: Das heißt, du hast dich in anderen Mannschaften nicht so wohl gefühlt?

KP: Ich wurde anders wo auch schon gut aufgenommen, aber hier ist es sehr schnell gegangen. Die Anlaufzeit, wo du erst einmal getestet wirst und selbst schaust, mit wem kann ich am besten, mit wem eher weniger, gab's nicht. Hier war's vom ersten Tag an so, als hätte ich schon letztes Jahr bei den Dukes gespielt .

BK: Welchen Eindruck hast du vom Team, vom Umfeld?

KP: Alle sind mit einer guten Form ins Training gestartet. Es ist schwer, jetzt viel zu sagen, zudem fehlen mit Momo und Christoph noch zwei ganz wichtige Stützen. Ich bin, wie gesagt, herzlich aufgenommen worden. Das ist wahrscheinlich auch so, weil mein Vater hier gespielt hat. Ich habe außerdem mit dem BBLZ, als ich in der Maroltingergasse in der Schule war, jeden Tag in der Früh im Happyland trainiert. Ich kenne mich aus in Klosterneuburg, bin kein Fremder.

BK: Welche Erwartungen hegst du von der Saison mit den Dukes?

KP: Ich glaube es ist das Ziel jeder Mannschaft zu Beginn der Saison den Meistertitel zu holen. Aber mir ist klar, dass da einiges zusammenkommen muss, dass dies erreichbar wird. Es geht Schritt für Schritt und von Spiel zu Spiel.

BK: Wie sehen deine persönlichen Ziele aus?

KP: Ich möchte der Mannschaft so gut wie möglich zu helfen. Ich habe kein spezielles Ziel, das ich mir gesetzt habe, sondern ich will mich einfügen, als ob ich schon seit Jahren Teil des Teams wäre.

BK: Du hast in den letzten drei Jahren bei drei verschiedenen Vereinen gespielt und nun einen Drei-Jahres-Vertrag bei den Dukes unterschrieben. Wirst du jetzt sesshaft?

KP: Das lasse ich mir völlig offen. Die nächsten drei Jahre bin ich auf jeden Fall hier, es sei denn, es kommt ein sehr gutes Angebot aus dem Ausland. Das ist ein hintergründiges Ziel. Aber das Wichtigste ist erst einmal, hier erfolgreich zu spielen. Es war immer schon ein Traum von mir, eines Tages ins Ausland zu wechseln. Ich bin einfach ein sehr ehrgeiziger Mensch. Ich will natürlich auch zum Spaß, aber trotzdem, so gut wie möglich Basketball spielen und dabei so hoch wie möglich hinaus. Das höchste wäre klarerweise die NBA, in einer anderen europäischen Liga zu spielen wäre jedoch auch toll. Ich möchte das Beste für mich herausholen.

BK: Wie würdest du dich als Basketballer beschreiben?

KP: Eine Stärke ist die Defense, die ich sehr ernst nehme. Was die Schwächen angeht, habe ich mir von Beginn an zu Herzen genommen, was mein Vater gesagt hat: „Man hat nur Schwächen.“ Man muss einfach an Allem konstant arbeiten. Ich sage immer: „Meine Stärke ist die Defense und meine Schwäche alles andere." Am Feld bin ich sehr offen und laut. Ich habe gerne Spaß und rede mit meinen Mitspielern, versuche alle immer zu pushen und auf einem hohen Level zu halten.

BK: Du sprichst deinen, in Klosterneuburg sehr erfolgreichen, Vater an. Hast du mit ihm gesprochen, bevor du unterschrieben hast?

KP: Wir reden sehr viel über solche, das Leben verändernde, Entscheidungen. Er hat gemeint, dass das sicher ein guter Schritt wäre und sich schon gefreut darüber.

BK: Verfolgst du die Spiele des Nationalteams?

KP: Sie haben sich bis jetzt sehr gut geschlagen. Das ist eine talentierte und gute Truppe. Sie haben sehr viel herausgeholt. Es ist schade, dass am Schluss immer wieder kleine Einbrüche kamen. Ansonsten spielen sie enorm gut, ich bin sehr stolz auf das Team.

BK: Ist das auch ein Ziel von dir, wieder in der österreichischen Nationalmannschaft zu spielen?

KP: Das eigene Land zu vertreten ist immer etwas sehr Schönes und eine Ehre. Mit guten Leistungen sollte das von selber kommen.

BK: Wie schätzt du die Liga in dieser Saison ein?

KP: Wie über die Sommermonate zu beobachten war, ist die Liga auf jeden Fall besser geworden. Jede Mannschaft hat sich zumindest auf dem Papier verstärkt. Man muss aber sehen, was schlussendlich auf dem Feld dabei herauskommt. Zu den Favoriten kann man noch nicht viel sagen. Aber von Team eins bis neun könnten alle stark sein, da möchte ich gar niemand herausstreichen. Die einzigen, die ich nicht zu den Topfavoriten zählen würde, wären Graz und Traiskirchen. Bei ihnen weiß ich aber auch nicht, was sich den Sommer über getan hat. Während der regulären Saison ist es wichtig, konstant zu arbeiten. In den Play-offs siegt der, der den besten Lauf hat.

BK: Dein Wort an die Fans?

KP: Freut's euch auf eine spannende Saison. Wir werden alles versuchen um den Titel zu verteidigen.

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