Bericht vom Mittwoch, 18.01.2012 von M. Filippovits

Nachbericht Dukes Kapfenberg - INSIDE THE GAME


Ein ausführlicher Nachbericht inklusive Statistikanalyse zum letzten SKY Spiel gegen die ece Kapfenberg Bulls.

Gehen wir noch einmal zurück zum letzten Spiel gegen die Bulls aus Kapfenberg und lesen aus den Statistikwerten ein paar Fakten, die man als Zuschauer vielleicht anders fühlt. Gesamt gesehen war es ein Low Score Game und das schlägt sich besonders im Effektivitätswert von nur 74 nieder, für die Dukes ein ungewöhnlich niedriger Wert (bisheriger Saisonschnitt liegt bei 93). Bei den Teamwerten fällt die höhere 3er Quote auf: 8 von 23 bei den Dukes stehen nur 4 getroffene von 22 Versuchen bei den Bulls entgegen, und das, obwohl 3er Schütze Curtis Bobb bei diesem Spiel keinen einigen Wurf von "Downtown" getroffen hat (0/6). Andere, nämlich Damir Zeleznik (4/8 = 50%) und Christoph Nagler (4/5 = 80%!!) machen das in dieser Kategorie der Statistik wieder wett.

Bei den Turnovers und Rebounds liegt man mit den Bulls in diesem Spiel nahezu gleich, bei den Assists allerdings gleich um 7 vor den Steirern (18/11). Hier sind es besonders 2 Spieler die gleich mit je 5 Assists aufwarten: Lukas Sallomon und - etwas überraschend - Curtis Bobb.

Einen hervorragenden Wert gibt es noch in der ± Wertung: Wenn Curtis Bobb am Spielfeld steht geht es bei den Dukes mit gesamt 13 Punkten voran. Da Curtis in diesem Spiel nur 7 Punkte gemacht hat (5 davon von der Freiwurflinie) deutet das auf eine gute Verteidigungsleistung hin.

Mister "Solide" Suljanovic dominiert mit J. Chappell die Bretter (je 8 Rebounds), trifft 8 von 12 aus dem Feld und 4 von 6 Freiwürfen. Aber wenn man sieht wie er Gegenangriffe läuft, und damit den Gegner in größte Probleme in der Transition Defense bringt, so versteht man den Spitznamen "Sleepy" ganz und gar nicht.

Also "Experten" und alle die es noch nicht gemerkt haben aufgepasst, die Nachrichten lauten: 1. Bei den Dukes geht auch der Center  in den Gegenangriff und 2. „Run-And-Gun“ spielen die Dukes schon seit der letzten Saison nicht mehr.

Bei den Spielzeiten liegt Christoph Nagler mit 33 Minuten voran, gefolgt von Ramiz Suljanovic (31:26), J. Chappell (28:37), C. Bobb (27:31) und D. Zeleznik (27:07). Das sind exakt die Starting-Five-Spieler. Hier gibt es diesmal einen ungewöhnlichen Wert: Das Scoreverhältnis Starting-Five zu Bank-Spielern liegt bei 63:2. Ein für die Dukes ungewöhnliches Verhältnis, denn bei den Dukes spielen die Bank-Spieler rund 25% der Spielzeit (148 Minuten zu 52 Minuten) und sind dann entsprechend am Score beteiligt. Möglicherweise liegt es auch am niedrigen Score dieses Spiels, dass die Bankspieler diesmal nur 2 Punkte erzielten. Von 11 Spielern wurden jedenfalls 10 eingesetzt.

Die Rechnung der Bulls das Spiel langsam zu gestalten (Stichwort: Schlafwagenbasketball) ging jedenfalls nicht auf, möglicherweise lag es daran dass dann auch die Bullen keinen guten Wurfrythmus (so zumindest hat es Jeremy Fears im SKY Interview erklärt) fanden oder es war einfach eine solide Defense, die die Steirer zu schwierigen Würfen zwang.

Beachtenswert in den letzten Spielen ist der stetige Formanstieg von Damir Zeleznik. Im diesem Spiel konnte man vor allem seine verbesserte Wurfleistung bewundern. Für ihn ein ganz wichtiger Faktor, denn damit kann er auch mehr für die anderen Spieler tun (Räume schaffen). Sehr stark spielte schon in den letzten ABL Matches Christoph Nagler. Nicht nur beim Scoring sondern auch beim Rebound (7 Reb.) zeigt er seit dem Spiel gegen Oberwart eindeutig dass er auf dem Weg zur Hochform ist. Er gibt der Mannschaft jene Extraenergie, die einen Spitzenspieler der ABL auszeichnet. Generell kann man bei den Dukes momentan eine sehr gut verteilte Mannschaftsleistung beobachten. Sollte einmal Curtis Bobb indisponiert sein, so springt eben Christoph Nagler ein oder Ramiz Suljanovic. Das Teamplay läuft ohnehin schon länger rund, hier ist man der Konkurrenz Momentan sicher einen Schritt voraus.

Schön anzusehen ist es wenn auch die Bankspieler mithalten können. So gesehen im 2. Viertel. Coach Sallomon gab zu, im 3. Viertel recht wild gewechselt zu haben und damit ein bisschen den Lauf der Dukes gebrochen zu haben. Er begründet dies mit dem Versuch, neue Spielerkonstellationen testen zu wollen - schön dass die Dukes sich so etwas leisten können...

Wenn Curtis Bobb einmal sein Visier nicht gut eingestellt hat, so gehört er dieses Mal zu den besten Assistgebern und gibt in der Verteidigung alles. Nebenbei bemerkt ein Tatsache die man erst nach ausgiebigem Studium der Spielerstatistiken herausfindet: Curtis ist der beste ABL Spieler in der ± Wertung also einer der besten Verteidiger. Und da gibt es ja noch einen Momo Lanegger der – wie wir alle hoffen - in ein paar Tagen wieder zurückkommen wird und eine weitere Facette im Spiel des Tabellenführers bieten wird.

Kritisch gesehen war es kein sehr schönes Spiel der Dukes, doch allemal ausreichend die Bulls abermals in die Schranken zu weisen. Mit ein paar Highlights kamen dann auch noch die Zuschauer in der Halle und vor den Bildschirmen auf ihre Kosten. Momentan sind die Dukes auf einem sehr guten Weg, doch der langjährige ABL Beobachter weiß, dass die Zeit der Entscheidung erst kommt. Zu Beginn der Playoffs heißt es auf alle Spieler zurückgreifen zu können, in Form und fit zu sein. Dann sollte man auch noch etwas zusetzen können. Man darf gespannt sein, wie es die Dukes in diesem Jahr angehen werden.

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