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Interview mit Damir Hamidovic
Bericht vom 06.12.2007 von A. Filippovits




[img]/2007/images/woerthersee11.jpg[/img]Pressesprecher: Du bist seit 16 Jahren beim Verein. Wie bist du nach Klosterneuburg gekommen?
Damir Hamidovic: Ich bin im Flüchtlingslager Traiskirchen gewesen. Dort ist ein Beamter auf mich aufmerksam geworden, weil ich ihm gesagt habe, dass ich Basketball spiele. Er hat dann die Kontakte zu Christian Schallenberg hergestellt. Nach einem Probetraining war ich im Team für die Superliga Mannschaft.

Pressesprecher: In deiner Heimat hast du aber vorher bittere Zeiten erleben müssen.
Damir Hamidovic: Ja, es war Krieg. Ich war zu dieser Zeit bei den jugoslawischen Streitkräften in einer Kaserne in der Nähe von Krizevci. Zuerst hat man uns die Energieversorgung gekappt, dann gab es keine Nahrungsmittel mehr und dann sind die Kämpfe losgegangen. Wir sind als Gefangene ausgetauscht worden und so konnte ich in meine Heimatstadt Sarajewo fahren. Es war abzusehen, dass auch dort bald gekämpft wird und so entschloss ich mich, nach Österreich zu flüchten. Das einzige was ich hatte war die Adresse vom Flüchtlingslager in Traiskirchen.

[img]/news/images/noe-cup.jpg[/img]Pressesprecher: Vorher hast du aber schon ein HTL abgeschlossen und ein Jahr studiert.
Damir Hamidovic: Ja, das hat mir dann geholfen in Klosterneuburg Fuß zu fassen. Die Stadtgemeinde Klosterneuburg hat mir damals einen Job in der Tiefbau Abteilung gegeben, den konnte ich neben meiner Tätigkeit als Basketballer ausführen. Das war für mich absolut perfekt, und die Grundlage dafür, hier eine Familie gründen zu können.

Pressesprecher: Du bist zu einer Zeit nach Klosterneuburg gekommen, wo es im Verein jede Menge Probleme gab.
Damir Hamidovic: Es war kurz nach diesem verheerenden Unfall in Ungarn, der das so erfolgreiche Team auseinander riss. Sie waren in den 80er Jahren beinahe unbesiegbar gewesen und dann dieses Fiasko. Man musste praktisch von Null beginnen.

Pressesprecher: Wer war damals Trainer? Wer deine Mitspieler?
Damir Hamidovic: Trainer war Herr Toldt, im Team waren unter anderem Willi Remmler, der jetzt unter anderem beim ÖBV tätig ist, März, der bei Premiere Austria arbeitet, der Europaklasse Spieler Jelinek, der Russe Shukarev, Rob Renfroe und andere. Wir sind damals bis ins Final Four der Superliga gekommen. Dort spielten so große Teams wie Prag oder Olympia Laibach.

[img]/2004/images/woerthersee6.jpg[/img]Pressesprecher: Dann kamen wieder magere Zeiten?
Damir Hamidovic: Es ist eben so im Sport, man kann nicht immer oben sein, mal ist genug Geld vorhanden, mal wieder nicht. Trotzdem haben wir am Ende der 90er noch einmal das Cup Final Four erreicht, mit Höllerl und Nance. Dort verloren wir dann gegen St. Pölten, die zu dieser Zeit die Liga dominierten. Oberwart hat sich dann aber so weit ich mich erinnern kann den Cup geholt. Wir wurden Dritter in der Meisterschaft. Dann haben wir noch im Korac Cup gespielt, überraschend ein Unentschieden gegen den belgischen Verein Mons herausgeholt.

Pressesprecher: Deine schlimmsten Erlebnisse?
Damir Hamidovic: Natürlich der zweimalige Abstieg. Beim zweiten Mal war es besonders schlimm, dann haben sich die Feldkircher aus der Liga zurückziehen müssen, weil das Geld ausging und wir waren doch wieder oben, sind im nächsten Jahr unter die letzten Acht gekommen und im Cup Final Four nur sehr knapp an Kapfenberg gescheitert. Ich denke das letzte Jahr war doch wieder ein kräftiges Lebenszeichen der Dukes.

[img]/2005/images/allstar5.jpg[/img]Pressesprecher: Und die Zukunft? Wie geht es mit dem Verein und dir persönlich weiter?
Damir Hamidovic: Der Verein ist auf einem guten Weg, das Team ist noch ein wenig besser als letztes Jahr, mit Watson und Nagler haben wir zwei ausgezeichnete Aussenspieler dazu bekommen, und in der Mitte waren wir letztes Jahr schon recht stark. Allerdings schlafen die Gegner auch nicht, die Liga wird immer stärker. In jedem Spiel muss man sein Letztes geben um mithalten zu können. Für die Zuschauer ist es spannender denn je, denn so etwas wie Pflichtsiege gibt es nicht mehr. Jeder kann jeden schlagen.
Ich persönlich denke, dass ich noch einige Zeit mithalten kann. Natürlich zehrt die Doppelbelastung Beruf und Sport sehr an den Kräften. Immer weniger Spieler in der Liga gehen einem „normalen“ Beruf nach, weil es ja kaum mehr vereinbar ist. Aber so lange ich gesund bin und mich am Feld wohl fühle, mache ich weiter.

Pressesprecher: Ich danke für das Gespräch und wünsche alles Gute für die Zukunft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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