Das Spiel begann mit einer starken
Leistung der Lions, sie schienen die Dukes gleich mit
Haut und Haar verputzen zu wollen. Bei den Dukes lief
anfangs nichts zusammen,
Edwards zum Beispiel startete mit einem Turnover und einem
Airball („Wurf Richtung Oyenhausen“, recht
originell, Herr Auer). Aber gerade er sollte sich im Laufe
dieses Spiels noch gewaltig steigern und vom Premiere
Team letztendlich zum „Player of the Game“
gewählt werden.
Die beiden ersten Viertel waren gekennzeichnet durch schwache
Wurfausbeute auf beiden Seiten, Konzentrationsfehler,
ungenaue Zuspiele, Missverständnisse und anderen
Schwachheiten. Aber ... das Spiel blieb ausgeglichen.
Die Lions konnten den Ausfall von Stazic nicht wett machen,
English bemühte sich nach Leibeskräften, auch
Lamesic gab sein bestes,
aber absetzen konnten sich die Hausherren in keiner Phase
der ersten Halbzeit. Zwei magere Pünktchen Vorsprung
retteten sie zum Pausentee, der, wollen wir den Berichterstattern
von Premier Austria glauben, durch laute Worte von Trainer
Maghelli nicht gerade versüßt wurde. Freilich
konnte der sympathische Italiener (wenn er Englisch spricht,
glaubt man, dass Roberto Begnini bei den Lions auf der
Trainerbank sitzt, und nicht Maghelli) mit der Performance
seiner Profis nicht zufrieden sein. Ohne ihre zahllosen
Fehler hätten sie zu dieser Zeit schon einen gewaltigen
Vorsprung haben müssen. Aber die Dukes blieben dran,
minus 2 Punkte zur Halbzeit. (36:34)
Nach
der Pause gehen die Dukes mit 7 Punkten in Führung,
denn Coach Sallomon zieht Marco Anselgruber aus dem Zauberhut
und der dankt es ihm mit 2 wichtigen Punkten und einem
Steal, wobei er gleich Edwards auf die Reise schickt,
der seinen ersten Dreier verwandeln kann. Die Lions bringen
in den Minuten nach der Pause rein gar nichts zusammen,
erst gegen Ende des 3. Viertels erwachen sie aus ihrem
Dämmerschlaf und fighten zurück. Sie ziehen
dank Lamesic und English gleich (59:59).
Im vierten Viertel wurde es dann richtig spannend. In
der 4. Minute macht Lamesic sein 4. Foul, zu dieser Zeit
sind die Dukes mit noch einem Punkt voran, und eine Minute
später
ein ganz dummes „unsportliches“, das ihn auf
der Spielerbank Platz nehmen lässt. Vermutlich die
Vorentscheidung, denn English allein kann die Dukes nicht
ausdämpfen. Zu stark spielen die Legionäre Martin
und Spann unter dem Korb, und Edwards aus der Distanz.
Edwards wurde jetzt immer stärker, er probierte viele
Drives und warf aus der Mitteldistanz ohne Tadel. Was
den Korb verfehlte wurde dann von Martin und Spann abgeräumt.
Zu dieser Zeit allerdings wollten es die Lions noch nicht
wahr haben und versenkten hintereinander 3 Dreier (2 Mal
Alt Star Vickery, der unverwüstlich zu sein scheint,
einmal traf Ugrinoski). Edwards antwortete mit 2 Fast
Breaks nach Nachlässigkeiten der Lions. Ausgleich
zum 75:75. Wieder eine Dukes
Partie, die arg am Nervenkostüm seiner Fans zerrte,
und diesmal sogar vor den Live Kameras von Premiere. Wie
weit die ganze „Organisation Dukes“ in den
letzten Monaten voran gekommen ist zeigt ein Vergleich
mit einem Spiel, an das man besser nicht mehr erinnert
werden will. Welch ein Unterschied, wie sich die Dukes
vor rund 15 Monaten in Oberwart abschießen ließen,
und wie sie heute dastehen.
Zurück zum spannenden Finish der Partie: Paliashchuk
trifft einen Dreier, die Lions führen mit 3, Martin
macht zwei Punkte und wird gefoult, der Ausgleich, 1:37
vor Schluss verwirft English, Edwards tut es ihm gleich,
Vickery wird von Diwald gefoult, es gibt
Seite Lions und die Traiskichner verzeichnen einen Ballverlust.
18 Sekunden vor Schluss haben es die Dukes in den Händen,
Diwald wird gefoult, unser bester Mann am Freiwurf lässt
sich die Chance nicht nehmen und verwertet beide Würfe.
Plus 2 Dukes, die Lions können noch einmal ausgleichen,
indem Bokanovic innerhalb der Zone Martin überwirft.
80:80
OVERTIME ... und in dieser Extra-Zeit spielt nur noch
Bryan Edwards. Er ist es letztlich, der durch seine enorme
kämpferische Leistung den Sieg für die Dukes
sicherstellt. Sie gewinnen mit 87:91, nachdem die Lions
in der Schlussphase nur noch auf ihren Legionär Mike
English bauen wollen. Der allerdings ist nur noch ein
schwacher Hauch verglichen mit der Leistung der ersten
Minuten des Spiels. Kommentare:
Werner Sallomon, Headcoach der Xion Dukes Klosterneuburg:
"Durch das Fehlen von Stjepan Stazic konnten wir
nicht einschätzen, wie sie spielen werden. Es war
für beide Teams schwierig und wir waren am Ende die
glücklichere Mannschaft.“
Andrea Maghelli, Headcoach der Arkadia Traiskirchen Lions:
"Wir haben ohne jede Intensität gespielt. Ich
denke, das war unser schlechtestes Spiel, seit ich hier
bin.“
Mike English (Lions): „Die Dukes haben sich den
Sieg verdient. Wir haben nicht bis zum Ende gekämpft.
Wir hätten heute gewinnen müssen. Natürlich
sind uns aber auch Stazics Dreipunkte-Würfe abgegangen.“ Fazit: Ein spannendes, wenn auch nicht hochklassiges
Match, und eine tadellose Berichterstattung von Premiere
Austria. Die wiederum sollten die Dukes öfter ins
Programm aufnehmen, denn unser Team wird noch für
weitere Überraschungen sorgen.
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Werfer Dukes: Edwards 28, Martin 21, Spann 19, Diwald 9, Anselgruber 6, Hamidovic 4, Sallomon 2, Balga 2
Werfer Lions: English 28, Lamesic 17, Paliashchuk 15, Danek 7, Bokanovic 7, Vickery 6, Geisler 4, Ugrinoski 3
Fotos: © dbba-press / M.Filippovits All rights reserved.
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